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liches  [jährliches] Gehalt von 100 Tlr. bewilligt. Anfangs 1792 baten sie dann den Landgrafen um Erteilung des freien Schutzes für ihre sämtlichen Kinder in der Residenzstadt Kassel. Sie rechnen auf Gnade und Milde und Anerkennung ihrer geleisteten Dienste. „Eine Gelegenheit hierzu gab uns der schnelle Hin- und Hermarsch Höchstdero Truppen, welche wir mit Fourage und Brot zu versehen, gnädigst befehligt wurden. Diesem Höchsten gnädigen Befehl die unterthänigste Folge zu leisten, haben wir in aller Geschwindigkeit vieles Mehl und Fourage in den höchsten Preisen angeschafft und dadurch einen Schaden von mehr als 10 000 Talern erlitten; doch tröstet uns hierbei, daß wir eine neue Probe unserer Fähigkeit und Dienstbeflissenheit abgelegt haben, um das höchste Wohlgefallen zu erwerben.“ Landgraf Wilhelm IX. verfügte nun in Wilhelmsbad, 8. August 1792: „Denen Gebrüder Moses und Sußmann Abrahm wird in Betracht der von ihnen als Hof- und Kammer-Agenten zu Unserer vorzüglichen Zufriedenheit treu geleisteten Dienste der erbetene General-Schutz-Brief für ihre samtliche Kinder Mann-und Weiblichen Geschlechts auf Unsere Residenz-Stadt Kassel aus besonderer Gnade zugestanden; und soll solcher alsbald expediert werden“. Auch auf Schwiegersöhne wurde der Gnadenbeweis ausgedehnt. Die älteste Tochter des Moses Abraham, Veilchen, durfte 1792 ihren Verlobten Jakob Hirsch, den Stammvater der noch blühenden Kasseler Familie heiraten; in zweiter Ehe heiratete sie 1809 den Juwelenhändler und späteren Lotteriekollekteur Jesaias Rieberg aus Abterode. Eine Schwester von ihr heiratete Levi Wallach, dessen Nachkommen ebenfalls noch in Kassel wohnen. Der älteste Sohn des Moses Abraham, Abraham Moses, wurde am 17. Juli 1795 Hoffaktor, der älteste Sohn Sußmann Abrahams, David Sußmann, am 26. April 1796 dasselbe. Ein weiterer Sohn des Moses Abraham, Herz Moses, war der Vater des Dichters Mosenthal1). Ihm gehörte ein großes Haus an der Ecke der Mittelgasse und der Ziegengasse (jetzt Mittelgasse Nr. 17), das er

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1) Über den Dichter Salomon Herrmann von Mosenthal siehe Allgemeine deutsche Biographie, Bd. XXII, S. 368.

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