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- 57 - Felde gebangt und geweint. Wenn sie in jenen Zeiten, wo die
Verbindung zwischen Feldlager und Heimat oft gänzlich und auf lange
Zeit unterbrochen war, doch getrost und tapfer blieben, so sind es im
Hessenlande gewiß die Kräfte eines festen Gottvertrauens und einer harten
Selbstzucht gewesen, die es den Alten wie den Jungen
möglich machten, auszuhalten. In diesem Sinne sich der Vorfahren zu erinnern, würde allen Unzufriedenen und Kleingläubigen unserer Tage heilsam
sein. — Bankier Fiorino
zeigte ein schönes Exemplar von Merians
Topographia Hassiae vor und machte biographische Mitteilungen
über Matthaeus Merian den Älteren und Wilhelm Dilich. — Rechnungsdirektor
Woringer wies daraufhin, daß die neueren Veröffentlichungen
der Klosterarchive Kassels durch Archivar Dr. Schultze und Kaufungens durch Major von Roques mancherlei Aufschlüsse über
alte Kasseler Familien geben. Eine der hervorragendsten der letzteren
war die besonders im 14. Jahrhundert
blühende Familie Langschenkel. Sämtliche a. a. 0. erwähnte männliche
Mitglieder dieser Familie werden als Ritter (miles) oder Knappe (armiger) bezeichnet. Den bürgerlichen Kreisen
Kassels scheinen sich die Langschenkels fern gehalten zu haben,
da man ihren Namen niemals unter der Zahl der
Bürgermeister und Schöffen Kassels findet. Der Älteste des Geschlechtes,
den wir finden, ist Eckhard Langschenkel,
der im Jahre 1330 bereits verstorben war. Am 30. April dieses
Jahres schenkte seine Witwe Mechtildis dem Kloster Ahnaberg in Kassel
eine Hofstatt bei diesem Kloster, 3 Höfe vor dem Mühlhäuser Tore und
einige Höfe in Wolfsanger zu ihrem, ihres Gatten, ihres Bruders Werner
und ihrer Vorfahren Seelenheil, wofür ihr das Kloster eine Rente von
l Pfund Kasseler Pfennige jährlich zu Michaelis und eine weitere Rente
von 2 Pfund und 8 Pfennigen jährlich zu Petri Stuhlfeier versprach.
Nach ihrem Tode sollten diese Renten verfallen sein. Vermutlich ein
Sohn des Eckhard und der Mechtildis war der Ritter Werner Langschenkel,
der am 4. November 1322 eine Urkunde für das
Kloster Kaufungen bezeugte. Mit ihm zeugten die
Knappen Heinrich und Werner Langschenkel, wahr- [wahrscheinlich] |
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