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alle jene Städte, die an einem schiffbaren Fluß und in der Nähe einer Burg entstanden. In einem Punkt aber entscheidet sich die großzügige Anlage Kassels von diesen Städten Westdeutschlands. Während nämlich bei allen anderen Städten sich schon frühzeitig eine Erweiterung notwendig machte, dauerte es bei Kassel mehr als 3½ Jahrhunderte, bis eine solche nötig wurde. Fragen wir nun, was ist bei dieser Anlage bodenständig und was ist beeinflußt, so ist zweifellos das Zentrum, die alte Marktsiedelung, als bodenständig anzusehen, weil sie sich an den natürlichen Verkehrswegen und am Markt bildete. Dagegen sind wir über die „Freiheit“ mit ihren quadratisch begrenzten Häuser blocks noch nicht im Klaren; so einfach diese Art der Anlage aussieht, so schwer ist es, ihr auf den Grund zu kommen. Wir wissen, daß die gleiche Art der Ansiedelung in allen Landstrichen östlich der Elbe stattfand in all jenen planmäßig angelegten Kolonialstädten. Alle römischen Städte am Rhein waren eben falls nach dem quadratischen System aufgeteilt, nur bevorzugten die Deutschen in den Umrissen der Plätze den Kreis oder das Oval. Auch die Frage, was ist nach dem Aufbau der einzelnen Baukörper germanisch und was ist Import, ist schwer zu beantworten, un streitig aber steckt in diesen ganzen Städteanlagen mehr Fremdes als Deutsches. Mit dem Eindringen des Christentums kamen neben geistlichen Ideen auch künstlerisch neue Gedanken. Alle Kunstformen, die die Missionare mitbrachten, waren antik, klassisch und gerieten sofort in einen heftigen Streit mit den ger manischen Kunstformen. Das deutsche Gotteshaus war nichts anderes als die Basilika der Römer, ins Germanische übertragen. Bezeichnend für die Um wandlung der Zeit ist es, daß der Hauptvertreter des Christentums, Karl der Große, auf Transportwagen italienische Säulen über die Alpen führen ließ, um sie in seinem Münster zu Aachen wieder aufzurichten. Das alles wurde anders, als im Laufe des Mittelalters Italien die Führung verloren hatte. Mit der Einführung des Gewölbes war das Rätsel der Gotik ge löst und die romanische Kirche verschwand. Die führende Rolle hatte die Gotik bis spät in die Zeit