MHG, 1916/17, S. 33

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bug [Meysenbug] ist unter Wilhelm dem Weisen Landvogt an der Werra. Das Hauptamt der Landvögte war die Er haltung der Kriegsbereitschaft in ihrem Bezirk; sie hatten Musterungen vorzunehmen und die Landes fürsten bei den Reisen in ihrem Bezirk zu begleiten. Der bedeutendste der Meysenbugs ist der unter dem Landgrafen Wilhelm dem Weisen und Moritz oft ge nannte Georg, der als Hofmeister, Rat und Doktor beider Rechte oft als Gesandter tätig war, so 1588, als Landgraf Georg von Hessen-Darmstadt sich wieder verheiraten wollte, und zwar mit Eleonore, einer Schwester des Herzogs von Württemberg und Witwe Ernsts von Anhalt. Unter den nach Stuttgart zur Werbung geschickten Gesandtschaften befand sich auch Georg von Meysenbug und schickte von dort höchst anschauliche Berichte nach Kassel. 1594 finden wir ihn als Gesandten des Landgrafen Moritz auf dem Reichstag zu Regensburg, 1597 in einer besonders wichtigen Angelegenheit; in der Absicht, den Ge werbefleiß in Hessen zu fördern, wollte Moritz eigene Tuchfabriken und Webereien im Lande errichten, wozu er geübte Arbeiter bedurfte. Moritz benutzte hierzu die religiöse Bewegung und seine politische Verbindung mit Holland und England; 1597 sandte er seinen Hofmeister und Rat Meysenbug zur Königin Elisabeth von England mit der Bitte, Patenstelle bei seinem zu erwartenden Kinde zu übernehmen; der andere Auftrag für Meysenbug bestand darin, bei der Reise über Amsterdam und Rotterdam hundert niederländische Handwerker anzuwerben, die geschickt wären, Seiden- und Wollwebereien nach Hessen zu verpflanzen. Ferner sollte er auch aus England nicht nur englische Pferde für den Marstall mitbringen, sondern auch dort Tuchwirker anwerben. Der Erfolg der Reise ist uns nicht bekannt, aber aus den Begebenheiten der nächsten Jahre läßt sich schließen, daß er mehrere ausländische Handwerker mit nach Hessen gebracht hat.

Im Lauf der Zeiten vergrößerte die Familie Meysen bug weiter ihren Besitz; so gingen sämtliche Güter der Herren von Grifte an sie über. 1760 starb die Familie Wildungen aus, mit der die Meysenbugs den

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..	- 33 - bug [Meysenbug] ist unter Wilhelm dem Weisen Landvogt an der Werra. Das Hauptamt der Landvögte war die Er haltung der Kriegsbereitschaft in ihrem Bezirk; sie hatten Musterungen vorzunehmen und die Landes fürsten bei den Reisen in ihrem Bezirk zu begleiten. Der bedeutendste der Meysenbugs ist der unter dem Landgrafen Wilhelm dem Weisen und Moritz oft ge nannte Georg, der als Hofmeister, Rat und Doktor beider Rechte oft als Gesandter tätig war, so 1588, als Landgraf Georg von Hessen-Darmstadt sich wieder verheiraten wollte, und zwar mit Eleonore, einer Schwester des Herzogs von Württemberg und Witwe Ernsts von Anhalt. Unter den nach Stuttgart zur Werbung geschickten Gesandtschaften befand sich auch Georg von Meysenbug und schickte von dort höchst anschauliche Berichte nach Kassel. 1594 finden wir ihn als Gesandten des Landgrafen Moritz auf dem Reichstag zu Regensburg, 1597 in einer besonders wichtigen Angelegenheit; in der Absicht, den Ge werbefleiß in Hessen zu fördern, wollte Moritz eigene Tuchfabriken und Webereien im Lande errichten, wozu er geübte Arbeiter bedurfte. Moritz benutzte hierzu die religiöse Bewegung und seine politische Verbindung mit Holland und England; 1597 sandte er seinen Hofmeister und Rat Meysenbug zur Königin Elisabeth von England mit der Bitte, Patenstelle bei seinem zu erwartenden Kinde zu übernehmen; der andere Auftrag für Meysenbug bestand darin, bei der Reise über Amsterdam und Rotterdam hundert niederländische Handwerker anzuwerben, die geschickt wären, Seiden- und Wollwebereien nach Hessen zu verpflanzen. Ferner sollte er auch aus England nicht nur englische Pferde für den Marstall mitbringen, sondern auch dort Tuchwirker anwerben. Der Erfolg der Reise ist uns nicht bekannt, aber aus den Begebenheiten der nächsten Jahre läßt sich schließen, daß er mehrere ausländische Handwerker mit nach Hessen gebracht hat. Im Lauf der Zeiten vergrößerte die Familie Meysen bug weiter ihren Besitz; so gingen sämtliche Güter der Herren von Grifte an sie über. 1760 starb die Familie Wildungen aus, mit der die Meysenbugs den	..


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