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Idealistin“ hat sie uns ihre in Kassel verlebte Jugend zeit geschildert. Sie war eine hochgeachtete Vor kämpferin für Frauenrechte, würde sich aber niemals zu dem sog. linken Flügel der späteren Frauenbewegung bekannt haben. Sie ist am 26. April 1903 hochbetagt zu Rom gestorben.

Wir sehen auch hier wieder, daß die Geschichte der adligen Geschlechter vielfach mit der Geschichte ihres Landes verwachsen ist. Ritter und Edle standen häufig in bevorzugter Stellung. Es steht unzweifelhaft fest, daß wir vielen der adligen Geschlechter vielleicht noch in reicherem Maße als den Meysenbugs, Dank schulden für das lebensreiche Wirken in wichtigen Abschnitten der Landesgeschichte, für die Opfer, die sie in schwerer Zeit freudig ihrem hessischen Vaterlande gebracht haben.

Den Redner lohnte reicher Beifall, dem der stellvertretende Vorsitzende, Bibliotheksdirektor Professor Dr. Brunner, in anerkennenden Worten noch besonderen Ausdruck gab.

 

3. Am 22. März 1917 sprach Geheimer Regie rungsrat Professor Dr. phil. Edward Schröder aus Göttingeil über „alte hessische Familiennamen“. Einleitend zeigte Redner an einem kleinen Erlebnis, das er als Ortskommandant im besetzten westlichen Gebiet hatte, wie leicht es oft für den Kenner sei, schon aus dem Familiennamen die Herkunft des Trägers dieses Namens zu erkennen. Die Familiennamen sind bekanntlich eine Schöpfung des ausgehenden Mittel alters und der beginnenden Neuzeit: im 16. Jahrhun dert ist die Entwickelung in der Hauptsache abge schlossen, die sich auf die Zeit etwa vom 12. bis 15. Jahrhundert erstreckte. Sie beginnt zunächst in den sogenannten deutschen Großstädten — es waren dies eigentlich nur Köln und Regensburg — und zwar im 12. Jahrhundert; dann setzten auch andere Städte mit der Familiennamenbildung ein. Die Bedingungen waren hauptsächlich gegeben durch das Städtewesen, das Zu sammenströmen größerer Menschenmassen, die Zunahme des Verkehrswesens usw. Ursprünglich handelte es