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geschmückter [blumengeschmückter] Tafel begrüßte der Vorsitzende, Generalmajor z. D. Eisentraut die Anwesenden und dankte Pfarrer Kempf für seine Bemühungen, worauf dieser die Ausflügler in seinem Kirchspiel willkommen hieß. Eine Sammlung für eine bedürftige Beiseförther Krieger familie ergab einen nennenswerten Betrag.

Der nach stattgehabter Erfrischung eingeschlagene Weg durch das stattliche Dorf Beiseförth, „Klein-Kassel“ in der Umgegend genannt, und bergauf nach Dagobertshausen bot herrliche Ausblicke in die Täler der Fulda, der Beise und der Pfiefe, auf den in der Ferne aufragenden Alheimer und den Riedforst. Vor der Kirche von Dagobertshausen begrüßte Pfarrer Adam die Ausflügler und lud sie zur Besichtigung der Kirche ein, um deren Neuherstellung im Innern er sich verdient gemacht hat. In der Kirche selbst hielt sodann Bezirkskonservator Baurat Dr. Holtmeyer einen sehr bemerkenswerten Vortrag über die allgemeine Geschichte des Ortes und die Baugeschichte der Kirche. Er wies zunächst auf den Namen des Orts hin, der auf den im Jahre 622 in Austrasien, 628 im ganzen Frankenreiche zur Herrschaft gelangten König Dagobert zurückgeführt wird. Dieser soll das Christentum nach Hessen gebracht und bei unserem Orte die Wenden besiegt haben. Der Ruhm, dieses Schlachtfeld in seiner Nähe zu haben, wird unserem Dagobertshausen von dem gleichnamigen Dorfe bei Marburg streitig gemacht. Etwas Sicheres läßt sich darüber für beide Orte nicht nach weisen. Ein größerer, herrschaftlicher Hof, der später in den Besitz der Kirche überging, hat jedenfalls früher in Dagobertshausen bestanden. Es ergibt sich dies daraus, daß Landgraf Ludwig 1453 einen Schiedstag dort abhielt und daß 1581 Claus Meinforch und Trina, seine Hausfrau, von Chr. Winter, Pfarrer zu „Tabelshausen“, mit dem Kirchengut zu Tabelshausen belehnt wurden. Ein weiterer Hof soll im „Dabelshäuser“ Feld gelegen haben. Er war 1585 im Besitze der Familie von Nordeck. „Taboldshausen“ selbst wird schon 1370 als landgräfliches Gericht bezeichnet. Der dortige herrschaftliche Freihof wurde 15. 3. 1714 an die Witwe des dortigen Einwohners Joh. Kothe verpachtet. Um

 

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