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Schriftführer eine höchst anschauliche Schilderung eines Geburtstagsfestes des Kaisers Napoleon auf Wilhelmshöhe, wie es 1808 unter großem Prunk im Beisein des Königspaares und der hinzugeströmten Bevölkerung begangen wurde. Über eine ähnliche Feier im selben Jahr und ihre Vorgeschichte wurde aus der Marburger Gegend berichtet. Metropolitan Riebeling ergötzte die Versammlung durch Mitteilung eines aus der Zeit um 1750 stammenden Verteidigungsbriefes, den der Schullehrer von Michelsberg bei Treysa an seine vorgesetzte Behörde richtete und in dem er sich gegen die Beschuldigungen des Ortsgreben in mehr drolliger als geschickter Weise zu verteidigen suchte. Wie so oft, handelte es sich auch hier um die vermeintlich allzu unsanfte Behandlung eines Sprößlings. Professor Dr. Fuckel brachte noch einmal die Rückgabe der seinerzeit von den Franzosen geraubten, jetzt in Petersburg befindlichen wertvollen Gemälde unserer Galerie zur Sprache. Die Vorführung eines eigenartigen Entwurfes aus der Entstehungsgeschichte des Wilhelmshöher Schloßbaues durch Regierungssekretär Müller nach einer Zeichnung seines Vaters, sowie einer aus dem Besitz des Landgrafen Moritz stammenden, jetzt der Landesbibliothek angehörenden, von Direktor Brunner erläuterten Darstellung eines Dresdener Mummenschanzes aus der Zeit um 1617 bildete eine willkommene Bereicherung des Abends.

 

4. An dem von Herrn Bibliotheksdirektor Prof. Dr. Brunner geleiteten Herrenabend am 7. Januar 1918 sprach zunächst Obertelegraphensekretär Siegel über die damalige „Kriegsgerichtsbarkeit im 30jährigen Kriege“, deren Verfahren noch vielfach mit den heutigen Verhältnissen übereinstimmt, wenn sich vom Formelwesen der äußeren Anordnung des Kriegsgerichtswesens im Felde auch vieles verloren hat. Redner verbreitete sich eingehend über die Anwendung des Gerichtsverfahrens, trug eine öffentliche Ladung eines Fahnenflüchtigen vor, die in den verbündeten Lagern mitgeteilt wurde, schilderte an der Hand der Akten ein Standgericht innerhalb des Gar- [Garnisonsortes]