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rung [Erweiterung] des Kesselstädter Friedhofs dienen. Hierdurch ist die ungestörte Weiterführung der Ausgrabungen für längere Zeit hinaus gewährleistet. Hoffentlich zeitigt die Auffindung einer römischen Niederlassung auf Hanauer Stadtgebiet noch weiter günstige Ergebnisse, die allgemein geschätzt und den Ruhm unseres Museums wegen seiner römischen Altertümer noch erhöhen werden. Das Museum war an allen Sonntagen vom 13. Mai bis 7. Oktober zur gewohnten Stunde für jedermann zur Besichtigung geöffnet. Der Vereinsdiener und zwei Angestellte des Gaswerks führten während der Besuchszeit die Aufsicht. So wird es auch in diesem Jahre gehalten. Im Sitzungszimmer sind dann zu derselben Zeit Mitglieder des Ausschusses anwesend, die zu jeder Auskunft und zur Entgegennahme von Geschenken bereit sein werden. Unter den Besuchern herrschte die Jugend, namentlich die jüngere, vor. Bei den Erwachsenen stellten sich die einfachen Leute zahlreicher ein als die Angehörigen der besseren Stände. Am häufigsten und längsten verweilten die Beschauer in der Kriegsausstellung. Auch an anderen Tagen kann das Museum besichtigt, wenn Tag und Stunde vorher vereinbart werden. Mitglieder des Ausschusses sind in diesen Fällen zur Führung gern bereit. Den Verwundeten in den hiesigen Lazaretten sei ein Besuch des Museums ganz besonders empfohlen. Manche Stunde der Langeweile kann so vertrieben werden. Für unsere Schulen in Stadt und Land müßte das Geschichtsmuseum ein besonderer Anziehungspunkt sein. Die Aufgabe, den Geschichtsunterricht auf seine anschauliche und natürliche, d. h. hier auf eine volkstümliche und heimatliche Grundlage zu stellen, würde dadurch erleichtert. Erst dieser große Kampf um Deutschlands Sein oder Nichtsein mußte vielen die Augen öffnen, daß die deutsche Geschichte, besonders die der letzten Jahrhunderte bis zur Gegenwart im Geschichtsunterricht aller Schulen im Vordergrund stehen muß. Es ist wahrlich an der Zeit, daß der Vorwurf verschwindet: „In Rom und bei den Lappeen, da späht ihr jeden Winkel aus. Und laßt im Dunkeln tappen uns stets im eignen Vaterhaus.“ Wenn erst

 

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