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Fragebogen

zur

Erhebung soldatischer Volkskunde.

Volks- und Soldatenbrauch und -glaube mit Bezug auf den Krieg.

 

A. Allgemeines.

1. Welche Vorzeichen für den Krieg wurden beobachtet? (z. B. rot aufgehende Sonne an Neujahr, Nebensonnen, Kometen, Sternkonstellation in Besenform; Nordlicht, rote Abendwolken, Blutregen, Stürme namentlich in den Zwölfnächten; wiehernde Pferde, sich stoßende Schafe, weiße und gestreifte zahlreiche Mäuse, Seidenschwanz, Rabenkämpfe, Schmeißfliegen, Schmetterlinge, Spinnen, Floh auf der Stirne; Galläpfel, abbrechende Baumwipfel; Soldatenspiele der Jungen, zahlreiche männliche Geburten; Kampfbilder in den Wolken, Träume, Gesichte usw.)

2. Gibt es unter den Vorzeichen solche, die von vornherein glückliche oder unglückliche Kämpfe bedeuten?

8. Sind vor dem jetzigen Kriege derartige Vorzeichen beobachtet worden und welche ? Zuverlässige Angaben sind sehr wertvoll!

4. Gibt es Vorzeichen, die während des Krieges auf den Eintritt des Friedens hindeuten? (Kirschenblüte, Blühen der Fehmarner Pappel.)

5. Was erzählt man sich im Volke und im Heere von alten oder neuen Prophezeiungen über Krieg, Seuchen, Untergang von Fürstengeschlechtern, Reichen und Städten, Tod einzelner Fürsten ? Gibt es insbesondere solche Prophezeiungen für den jetzigen Weltkrieg, seinen Ausbruch, Verlauf und sein Ende? (Okkultistische Prophezeiungen, Nostradamus, Lehninsche Weissagung, Birkenbaumsage, astrologische Berechnungen, Zahlenspielereien, Offenbarung Johannis, Buch Daniel usw.)

 

B. Den einzelnen Soldaten betreffend.

6. Wie faßt der Soldat den Krieg auf (z. B. als Strafgericht Gottes; als Vorboten des Weltendes und des Antichrist usw.),

 

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