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aber auch sein Grabmal an der südlichen Chorwand der Brüderkirche aus 1583, auf welchem „die kräftige Gestalt eines Kriegsmanns im goldbesetzten Galakleid des 16. Jahrhunderts kniet und betend Auge und Hand zum Himmel erhebt“.

Und auch in das nahe gelegene irdische Haus des alten Ritters (Brüderstraße 10, Hupfeld-Stegemöller) führt er uns und läßt uns an der höchsten südlichen Giebelspitze „die schönen Worte: Soli Deo gloria, dieselben Worte lesen, welche dem Bilde des betenden Ritters in der Brüderkirche zu entsteigen scheinen. Wahrscheinlich ist Scholley der Erbauer des Hauses gewesen und wahrscheinlich auch derjenige, der da, wo sein Haus dem Himmel am nächsten war, es sichtlich verkündigt, unter wessen Obhut er sich stelle“.

Ein sanftes Ende hat nun Stölzels Leben, ein Leben reich an Arbeit und Ehren, abgeschlossen.

Am 22. April, dem dritten Ostertag, hat er auf dem alten Matthäi-Kirchhof zu Berlin, seine Ruhestätte gefunden, unfern der letzten Betten unserer großen Landsleute, Jacob und Wilhelm Grimm. Er hatte bestimmt, daß an seinem Grabe eine Rede nicht sollte gehalten werden; man sollte sich auf Verlesung des 90. Psalms und ein kurzes Gebet beschränken. Dem hat sein Pathenneffe Adolf Deichmann, Charité-Pfarrer in Berlin, als Geistlicher entsprochen.

Die Worte an der Giebelspitze des Hauses an der Brüderstraße hat das Wetter längst abgewaschen.

Wir aber schreiben dankerfüllt für unseres unvergessenen Landsmannes Leben und Gaben auf sein Grab:

Soli Deo gloria!
Gott allein die Ehre!

 

Anhang.



I. Amtliche Stellungen:    
1. Stadtgerichtsassessor (1860)
2. Obergerichtsassessor (1862)
} in Kassel.
3. preußischer Kreisrichter (1867)
4. Kreisgerichtsrat (1869)
5. Kammergerichtsrat (1872).
   

 

 

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