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[beteiligten] ligten sich die Herren Studienrat Dr. Fuckel, Geheimer Studienrat Schanz und Privatmann Wentzell. Rechnungsdirektor Woringer machte sodann Mitteilungen über die Teilnahme der königlich westfälischen Brigade Füllgraf an der Verteidigung der Festung Küstrin in den Jahren 1813 und 1814. Die Brigade bestand aus dem 4. und 5. westfälischen Linien-Infanterie-Regiment, die in Thorn aus den Resten der beiden Regimenter, die aus dem russischen Feldzug von 1812 zurückgekehrt waren, und einem unter dem Obersten von der Gröben dorthin gesandten, 1000 Mann starken Marschregiment gebildet wurden. Sie gehörte zuerst dem neugebildeten, unter dem Oberbefehl Murat’s stehenden französischen Heere an, wurde aber dann nach Küstrin gesandt, vor welcher Festung sie am 19. Februar 1813 eintraf. Der Kommandant von Küstrin, der französische General Fournier d’Albe, traute aber der Gesinnung dieser deutschen Truppenteile nicht, weigerte sich zunächst, sie aufzunehmen, und ließ sie erst am 23. Februar in die Festung ein. Die Westfalen, die jetzt den stärksten Teil der außer ihnen aus Frankfurtern, Holländern, Schweizern, Illyriern und Kroaten bestehenden Besatzung bildeten, nahmen nun an der Verteidigung der Festung, die zuerst von Russen, dann von ostpreußischer Landwehr eingeschlossen war, aber wegen der geringen Stärke der Einschließungstruppen und des ungünstigen, von vielen Oder-und Warthearmen durchzogenen, teilweise sumpfigen Geländes nicht regelrecht belagert werden konnte, teil und zeichneten sich bei verschiedenen Ausfällen aus. Mehrfache Aufforderungen des Kommandanten der Einschließungstruppen, des preußischen Generals Hinrichs, zur Kapitulation lehnte Fournier d’Albe ab. Ebenso wies v. Füllgraf, ein früherer kurhessischer Offizier, verschiedene Aufforderungen, sich der deutschen Sache anzuschließen, zuletzt eine solche, die Kurfürst Wilhelm I. von Hessen selbst brieflich an ihn richtete, bestimmt zurück. Anders dachten aber die westfälischen Offiziere und Mannschaften. Gegen Ende des Jahres 1813 begann eine starke Fahnenflucht bei ihnen. Erst einzeln, dann in ganzen Trupps, gingen Mannschaften

 

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