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und Offiziere, unter letzteren Oberst v. d. Gröben, Kommandeur des 5. Regiments, Major v. Webern, die Kapitäne Wilke und v. Trott, die Leutenants Hörstell und Bick, zu den Preußen über. Die Besatzung verlor dadurch über 500 Mann, über 1000 Mann waren an Skorbut erkrankt. Die Besatzung reichte infolgedessen zu einer erfolgreichen Verteidigung der Festung schließlich nicht mehr aus, weshalb Fournier d’Albe am 8. März 1814 kapitulierte. Die nichtfranzösischen Bestandteile der Besatzung wurden in ihre Heimat entlassen, die Franzosen kriegsgefangen.

Nach einigen kleineren Mitteilungen schloß der Vorsitzende die Sitzung mit mehreren geschäftlichen Hinweisen.

 

2. Am 4. November 1918 teilte Geheimer Regierungsrat Scheibe verschiedene für die hessische Kriegsgeschichte lehrreiche Aktenstücke mit; zunächst einige Berichte des Polizeidirektors und Landkommissars in der Grafschaft Hanau, des Kriegsrats Friedrich Wilhelm Marquart an Landgraf Wilhelm IX. Diese Berichte stechen wohltuend ab von der allgemeinen Kopflosigkeit und Verwirrung, die 1792 beim Anrücken der Franzosen unter Custine allgemein Platz gegriffen hatte. Weiter wurde der gute Geist, der damals im hessischen Heere waltete, durch Feldpostbriefe des Karl Ludwig Losekant vom Grenadierbataillon v. Eschwege gekennzeichnet, die dieser 1792 beim Rückzuge aus der Champagne abgefaßt hatte. Bibliotheksdirektor Prof. Dr. Brunner wies sodann auf das kürzlich erschienene Werk des Marburger Archivrates Dr. Knetsch über die Genealogie des Hauses Brabant hin, das geradezu phänomenale Kenntnisse des Verfassers auf diesem Gebiete aufweist und zu dem Ergebnis kommt, daß das Haus Brabant das älteste aller europäischen Fürstengeschlechter ist. Rechnuugsdirektor [Rechnungsdirektor] Woringer machte Mitteilungen aus den dem Vereine geschenkten handschriftlichen Erinnerungen des Leibarztes des letzten Kurfürsten, des Hofrates Dr. Bunsen, der dem Kurfürsten in die Gefangenschaft nach Stettin folgte, über die Ereignisse des Jahres 1866. Da die Schenkerin

 

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