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eine Veröffentlichung durch den Druck untersagt hat, kann hier weiter nicht darüber berichtet werden. Es mag aber doch Erwähnung finden, daß durch diese Erinnerungen diejenigen des Stallmeisters Alb an, die im Jahrgange 1910/11 der „Mitteilungen“ veröffentlicht wurden und deren Richtigkeit vielfach bestritten wurde, vollständige Bestätigung finden.

 

3. Am 2. Dezember 1918. Privatmann Wentzell machte Mitteilungen über den „Glashüttenbetrieb im Kaufunger Walde“ während des 15. bis 17. Jahrhunderts. Bereits 1430 finden wir einen urkundlichen Hinweis auf die Bereitung von Glas in den hessischen Waldungen. Die Glashütten in Hessen gehörten mit denen der Nachbargebiete zu einer großen Zunft, deren Zunftstätte im Spessart lag, nach den Bauernkriegen aber nach Großalmerode verlegt wurde. Der hier vorkommende Sand erwies sich zur Glasbereitung als vorzüglich, während das nahe Sooden die Asche lieferte. Philipp der Großmütige war Obervoigt der Glaserzunft. Die Arbeitszeit währte von Ostern bis Martini, und die Zahl der täglich herzustellenden Fenstergläser und Becher war genau vorgeschrieben. Als der Holzbedarf zur Glasbereitung eine ungeahnte Lichtung der Wälder herbeiführte, ließ der Landgraf schließlich drei Hütten auf hessischem Gebiet schließen. Erst der Allendörfer Pfarrer Johann Rhenanus führte die Kohlenfeuerung ein, später wurde im Habichtswald sogar eine mit Koksfeuerung versehene Glashütte ins Leben gerufen. Im Weißen Hof zu Kassel wurde unter Landgraf Wilhelm IV. sogar venetianisches Kunstglas hergestellt. Die in den Hütten fertiggestellten Glaswaren wurden u. a. auch seit Jahrhunderten durch Mitglieder der vermutlich aus Böhmen eingewanderten Familie Wentzell, Vorfahren des Vortragenden, in allen europäischen Ländern abgesetzt. Eine Reihe von Hüttenmeistern entstammten dieser Familie, bei der der Glashüttenbetrieb vom Vater auf den Sohn überging. General Eisentraut zeigte ein vom ehemaligen Oberpräsidenten unserer Provinz von Windheim dem Verein geschenktes handschriftliches

 

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