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– 59 – Entrüstung gegen die Herzogin hervor, obwohl das Vorkommnis doch sicher nicht im Sinne der Fürstin gewesen war. Johann Albrecht von Mecklenburg war sehr gebildet, er besaß eine gute Schulbildung. In dieser Beziehung paßten also die fürstlichen Eheleute gut zueinander. Aber er war ein starker Trinker, während die Herzogin vom Hofe ihres Vaters her dessen Mäßigkeitsbestrebungen kannte und wohl auch teilte. Trotz dieses Fehlers blieb Elisabeth ihrem Gatten in aufrichtiger Treue und herzlicher Zuneigung gewogen, was auch von den gleichzeitigen Schriftstellern, ebenso wie ihre Bildung, ihre Güte und ihre Frömmigkeit, anerkannt wird. Die schweren Schicksale des Landes Mecklenburg betrübten sie sehr. Wenn sie auch die völlige Entsetzung der Herzöge durch Wallenstein 1628 nicht mehr erlebte, so verbitterten doch die schwierigen politischen Verhältnisse bei Beginn des 30jährigen Krieges und der Ausbruch der Pest 1624 das Leben der Fürstin. Auch auf ihrem Leben in der Ehe und Familie lag ein trüber Schatten. Es blieb ihr versagt, Mutter zu werden und dem Gatten den ersehnten Thronfolger zu schenken. Wie schwer daran beide zu tragen hatten, wird um so verständlicher, wenn man bedenkt, daß dem Herzog in seiner ersten Ehe zwei Knaben im zartesten Alter durch den Tod entrissen waren. Das war aber nur ein Teil der Kümmernisse, die in zunehmendem Maße aus dem Gesundheitszustande der Fürstin erwuchsen. Der Verfasser der anschaulichen Beschreibung jener pomphaften Festaufzüge bei der Taufe des Fräuleins Elisabeth, der wackere Wilhelm Dilich, hatte seinen Bericht mit den treuherzigen Worten beschlossen: „So wil ich hiemit diese meine Rede geendet haben mit hertzlichem wünsch, daß der Allmechtige gütige Gott wolle dieses Fürstliche Frewlein, so er am Namen der Gottseligen Fürstin S. Elisabethen gleich haben wollen, mit langwieriger gesundheit und Leben begnaden, und auch derselben an Thugendt und Gottseligkeit ehnlich machen.“ Nur der zweite von diesen Wünschen ist erfüllt worden. Elisabeth von Hessen ist im 30. Lebensjahre kurz vor Weihnachten 1625
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