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Rede über die ,,glücklichen Aussichten Hessens unter der Regierung Friedrichs II., regierenden Landgrafen zu Hessen, an Höchstdero Geburtsfest, den 14. August, dem Tage der feyerlichen Aufdeckung der Statue“1). Daun [Dann] übergab der Erbmarschall von Hessen, Georg Ludwig Riedesel, Freiherr zu Eisenbach, in einer schwungvollen Ansprache das Denkmal dem Fürsten und dem Lande. Die Figur stand damals mit dem Gesichte nach den größten Schöpfungen des Landgrafen, dem Museum und der Landesbibliothek, gewendet. Der Sockel des Denkmals war mit grauem, grüngesprenkeltem Marmor bekleidet. Während der westfälischen Zeit wurde das Denkmal entfernt und erst 1817 (vollendet 1818) wieder errichtet. Der Marmor des Sockels war nicht mehr vorhanden, der Sockel besteht deshalb jetzt aus ölgetränktem rotem Sandstein. Auch wurde die Figur herumgedreht, so daß der Landgraf jetzt seinen großen Schöpfungen den Rücken zuwendet. Der Grund dafür ist nicht bekannt, die Änderung wurde aber damals schon nicht gebilligt2).

 

c. Ausflüge.

1. Am 9. Juli 1918 besichtigte der Verein den vor dem Eichwäldchen bei Bettenhausen so überaus malerisch gelegenen Friedhof der Kasseler israelitischen Gemeinde. Die Führung hatte Herr Kantor Horwitz übernommen, der zunächst durch die drei, nach ihrem Alter gesonderten Abteilungen dieser fast 300jährigen Begräbnisstätte geleitete und sodann in der Predigthalle einen fesselnden Vortrag über Entstehung und Entwicklung des Friedhofes hielt. Der älteste Friedhof für die schon im 13. Jahrhundert in Kassel nachweisbaren Juden lag wohl beim Ahnaberger Kloster an der Klosterstraße. Später hat sich ein solcher vermutlich an Stelle des Schollschen Kaufhauses am Königsplatz befunden, dessen Gräber während des 30jährigen Krieges dann auf den damals neu angelegten,

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1) Kassel, 1785, 4°, 16 Seiten.

2) Der Vortrag ist vollständig abgedruckt im „Hessenland“, 1919, S, 123.

 

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