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worden sein. Die wagerechte Lage der älteren Grabsteine, die man sonst nirgends findet, hatte wohl den Zweck, den im Grabe Ruhenden größeren Schutz gegen Leichenschändung zu gewähren. Der große Umfang des Friedhofs erklärt sich dadurch, daß es durch Religionsgesetz verboten war, ein frisches Grab an der Stelle des alten zu errichten. Sämtliche Gräber seit 1650 sind erhalten und ihre Aufschriften durch Herrn Kantor Horwitz kopiert, wodurch wertvolles Material zur Familiengeschichte gesammelt wurde. — Nach dem sehr beifällig aufgenommenen Vortrag wurde im Eichwäldchen gemeinsam der Kaffee eingenommen und sodann der nach dem erfrischenden Regen doppelt reizvolle Rückmarsch nach Kassel angetreten.

 

2. Im Anschlusse an die an den beiden vorhergehenden Tagen stattgehabten Vorträge des Herrn Bibliotheksdirektors Professors Dr. Brunner1) unternahm der Verein am 7. September 1918 einen Ausflug nach dem Schlosse Wilhelmsthal. Der Mittagszug brachte die 85 Teilnehmer nach Mönchehof, von wo man beim herrlichsten Wetter durch die schöne 4fache Allee nach Wilhelmsthal wandelte. Beim Domänenpächter wurde der Kaffee eingenommen, wozu der im Kriege den Kasselanern völlig fremd gewordene Genuß von Zwetschenkuchen geboten wurde. Dann besichtigte man unter der sachverständigen Führung des Schloßkastellans Engelbrecht das Schloß, den Park und die Grotte und kehrte mit dem Abendzuge von Mönchehof aus nach Kassel zurück.

 

II. Zweigverein Marburg.

a. Vorträge.

1. (Nachtrag.) Die Zusammenkunft vom 10. November 1917 war als Festsitzung zum Reformationsjubiläum gedacht; sie versammelte zahlreiche Mitglieder des Vereins auf Luthers Geburtstag in den Räumen des Schlosses. Geheimer Archivrat Dr. Küch hielt

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1) Siehe oben S. 33.

 

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