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Heimatmuseum wurde ein Beschluß dahin gefaßt, daß dieses Ziel eifrig erstrebt, von dem Kauf oder der Neueinrichtung eines Gebäudes jedoch augenblicklich mit Rücksicht auf die Teuerungsverhältnisse Abstand genommen werden solle. Jetzt befindet sich ein Teil des Museums im Gebäude der Kreissparkasse, wo er auch vorläufig bleiben kann; für den größeren Teil der Sammlung muß ein neuer Unterkunftsort gesucht werden, da die seither zur Verfügung stehenden Räume anderweitig benötigt werden. Hoffentlich ist der Zeitpunkt nicht fern, wo dem Heimatsmuseum, das mit vieler Mühe und unter vielen Opfern zusammengebracht worden ist, ein eigenes, ständiges Heim geschaffen werden kann!

 

VI. Hanauer Geschichtsverein.

Am 22. Mai fand im Gartensälchen des Bürgervereins die diesjährige Jahresversammlung des Hanauer Geschichtsvereins statt. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Akademieprofessor Ernst J. Zimmermann, ehrte vor Eintritt in die Verhandlungen das Andenken des verstorbenen Vorsitzenden Geh. Studienrat Dr. F. Schmidt durch einen herzlichen Nachruf; die Versammlung erhob sich von ihren Sitzen. Dann erteilte er dem Redner des Abends Herrn Oberlehrer Dr. Heiler das Wort für seinen Vortrag: „Hanau-Münzenberg und Nassau-Dillenburg im XVI. Jahrhundert“. Der Redner zeigte zunächst, in wie engem verwandtschaftlichen und vormundschaftlichen Verhältnis die Grafenhäuser von Hanau-Münzenberg und Nassau-Dillenburg zueinander standen. Die Grafen von Dillenburg waren immer hanauische Vormünder, was im 16. Jahrh. häufig der Fall war. Starben doch die regierenden Grafen von Hanau in jener Zeit auffallender Weise alle in jungen Jahren. Das Bündnis beider Häuser wurde noch verstärkt, da Juliane von Stolberg in erster Ehe mit Philipp II. von Hanau, in zweiter Ehe aber mit Wilhelm dem Reichen von Dillenburg vermählt war, da ferner Magdalena von Waldeck zuerst mit Philipp Ludwig I. von Hanau, dann mit Johann VII. von Dillenburg verheiratet war und endlich Katharina Belgika, die Tochter Wilhelms des

 

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