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Ich bitte die Zweigvereine dringend, sich hier der Mitarbeit nicht zu versagen, sondern es zu ermöglichen, daß sie in den nächsten Jahren ihre auf die oben genannten Punkte abgestellten kurzen Vereinsgeschichten in den „Mitteilungen" veröffentlichen können. Sie erweisen damit dem Geschichtsverein, dem hessischen Land und darüber hinaus der deutschen Wissenschaftsgeschichte einen wesentlichen Dienst. Ich bin mir zwar klar darüber, daß es in manchen Fällen schwierig scheinen wird, dieses Material zusammenzubringen, aber desto dringender halte ich es für geboten, daß hier bald Abhilfe geschaffen wird. Auf keinen Fall sollte die Vorstellung davon abschrecken, doch nicht mehr alles zusammentragen zu können. Jeder Beitrag hilft und hilft weiter.

Das Leben unseres Vereins hat sich nach dem zweiten Weltkrieg, der seine Existenz in fast tödlicher Weise bedroht hatte, nach schweren Verlusten an Mitgliedern, Zweigvereinen und Besitz, die er in diesen Jahren der Katastrophen hinnehmen mußte, gleichwohl wieder sehr zufriedenstellend entwickelt. Inzwischen sind 16 Zweigvereine ins Leben getreten, davon zwei in den letzten beiden Jahren, womit eine Zahl erreicht ist, die bisher in unserer Vereinsgeschichte noch nicht vorkommt. Auch die Mitgliederzahl ist wieder weit über das erste Tausend angestiegen, so daß wir zu den größten deutschen Geschichtsvereinen überhaupt gehören. Der Besitz des Vereins, seine nach der vernichtenden Kasseler Bombennacht wieder aufgebaute Bibliothek und seine kostbaren musealen Schätze, über deren Umfang und Unterbringung ein Bericht vorbereitet wird, sind gesichert und dienen im weitesten Umfange der Öffentlichkeit, der wir sie kostenlos zur Verfügung stellen. So tragen wir auf unsere Weise dazu bei, zu bewahren, was wert ist, den Lauf der Zeit zu überdauern, und ein Erbe zu erhalten, das in den letzten Jahrzehnten eine ungewöhnliche öffentliche, ideelle und materielle Wertsteigerung erfahren hat und in seinen originalen Zeugnissen durch nichts ersetzt werden kann.

Zuletzt darf ich noch darauf hinweisen, daß wir inzwischen über ein Faltblatt verfügen, das in gedrängter Kürze einen Überblick über Aufbau, Wesen und Ziele des Vereins gibt, alle Zweigvereine und ihre Vorsitzenden sowie den Hauptvorstand bekannt macht und zu Werbe- oder Informationszwecken den Zweigvereinen gerne zur Verfügung steht. Anfragen danach bitte ich an den Schriftführer zu richten.

Meine besten Wünsche begleiten den Verein in seine weitere Zukunft und verbinden sich mit meinem Dank an alle, die ihn bisher getragen und der Liebe zu unserer Heimat und ihrer Verbundenheit mit den Schicksalen Hessens auf diese Weise Ausdruck gegeben haben.                                           Karl E. Demandt

 

EHRENVOLLE BERUFUNG

Auf der Hauptversammlung des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine in Göttingen 1968 ist Herr Professor Dr. W. Heinemeyer zum Vorsitzenden des Gesamtvereins gewählt worden. Dieses Ereignis ist für den Verein für hessische Geschichte und Landeskunde von besonderer Bedeutung, denn Herr Professor Heinemeyer war bis zum Jahre 1967 langjähriger Vorsitzender unseres Vereins, der ihm
entscheidende Anregungen und Hilfen in der Wiederaufbauphase nach dem 2. Weltkrieg
zu verdanken hat. Wir begrüßen diese Wahl auch aus dem Grunde, weil damit der
Vorsitz des Gesamtvereins nach langen Jahren wieder in die Hände eines Mannes
übergegangen ist, der aus der praktischen Arbeit in einem großen deutschen Geschichtsverein die besten Voraussetzungen für die Führung des Gesamtvereins mitbringt. Möge er sich seiner neuen Arbeit in den künftigen Jahren mit den gleichen Erfolgen unterziehen, wie er sie für unseren Verein geleistet hat.     

Karl E. Demandt

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