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dem "Dichter" Georg Koch (Hess. Lichtenau), mit originellen Beiträgen die Zuhörer angeregt unterhalten.
Der eigentliche Festtag wurde wie in Vaters Tagen durch einen Gottesdienst in der Martinskirche unter dem Motto "Gedenke Deiner Väter" eröffnet. Die Festversammlung im dicht besetzten Blauen Saal der Stadthalle hörte den Begrüßungs- und Glückwunschansprachen (einige sind vorher abgedruckt) mit großem Interesse zu. Sie wurden umrahmt von der Musik zweier Kasseler Komponisten, des Renaissancefürsten Landgraf Moritz von Hessen und des Romantikers Louis Spohr, die vom Kasseler Spohr-Quartett dargeboten wurden. Leider geriet der Festvortrag von Professor Dr. Th. Nipperdey (München): "Auf der Suche nach der Identität, Romantischer Nationalismus im Rückblick" unter Zeitdruck, und die anschließend vorgesehene Mitgliederversammlung mußte verschoben werden.
Für die meisten Teilnehmer klangen die Jubiläumstage in Wilhelmshöhe aus, dort, wo die historischen Leistungen Kurhessens nach der Zerstörung Kassels am eindruckvollsten zu erleben sind: in der Gemäldegalerie, in den alten Räumen des Schlosses oder bei den Wasserspielen im Park.
Hauptvorstand und Kasseler Zweigverein können mit Befriedigung auf die Tage zurückblicken, die ihnen viel Anerkennung gebracht haben. Die Vorträge, die anschließenden Diskussionen und Gespräche bewiesen, daß der Verein sich nicht damit begnügte, sich selbst und seine Vergangenheit zu feiern, sondern mit einem großen Thema einen Beitrag zum Verständnis des Geschichtsablaufs der letzten 150 Jahre und zur Lösung von Problemen unserer Gegenwart leistete.

 

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150 Jahre"Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde e.V. Kassel"
Echo in der Presse

In allen Tageszeitungen von Nordhessen - Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, 25.6.1984 - sowie im Kasseler Sonntagsblatt.1.7.1984 - auch in den Nebenausgaben -waren bereits kurz danach Berichte über das Vereinsjubiläum zu finden. Im Stadtanzeiger Kassel. Nr. 24, 13.6.1984, S. 9 war das Festtagsprogramm ausführlich angezeigt. Karl-Hermann Wegner würdigt in seinem Aufsatz "Kultur und Politik im Biedermeier.-In: Informationen Theater und Musik, Kunst und Wissenschaft in Kassel. Jg. 15 (8/9) 1984 (August/September) S. 2-7, mit Bezug auf die Festveranstaltungen die Leistungen des Vereins insbesondere in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens. Der Begriff "Wir sind immer noch eine Bürgerinitiative" (Hans-Enno Korn) und das Lob des Kultusministers "Das geschaffene Werk ist von bleibendem Wert", die Herkunftsbestimmung aus der "bürgerlichen Aufbruchstimmung im 19. Jahrhundert" (Jochen Lengemann) und die außergewöhnlichen Persönlichkeiten der ersten Stunde, vor allem des Schustersohnes Georg Landau (W. Heinemeyer) wurden kräftig hervorgehoben, ebenso wie die Vielschichtigkeit des romantischen Nationalismus um 1834, die sich im Festvortrag von Thomas Nipperdey bis in die Gegenwart hinein fortgesetzt hat. Die hervorragenden Vorträge des 11. Tages der Landesgeschichte am 23. Juni konnten natürlich nur angedeutet werden. Andere Besprechungen sind der Redaktion unbekannt geblieben.

Dr. Friedrich Herzog

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