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Hessischer Heimatbund besteht seit 75 Jahren.
Auf der Feier am 13. Oktober 1984 im Bürgersaal des Kasseler Rathauses empfing der Jubilar viele Würdigungen: "Der Hessische Heimatbund kann viele Siege verbuchen" (Erhaltung vieler wertvoller Kulturdenkmäler, Oberbürgermeister Eichel, Kassel);"Die Zuwendung zur Heimat hat hohe Konjunktur" (Staatssekretär Reinhard Bartholomäi);"Heimat ist gelebte Umwelt" (Dr. Hans Tiedeken, Präsident des Deutschen Heimatbundes). Regierungspräsident Dr. Burghard Vilmar begrüßte, als Präsident des Hessischen Heimatbundes die Gäste. "Der Dank gilt allen, die in 75 Jahren ehrenamtlich die Ziele des Vereins der Bevölkerung nähergebracht und durchgesetzt haben". Das Engagement für Heimat-, Denkmal- und Naturschutz sei "keine Erfindung unserer Zeit". Im Jahre 1909 wurde der Heimatbund mit staatlicher Förderung als Verein "Naturdenkmalschütz in Kurhessen und Waldeck" in Kassel gegründet.

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Nach Zeitschriften aus der DDR bemüht sich das Institut für Denkmalpflege in Erfurt um die Erhaltung der Burgruine Hanstein im Kreis Heiligenstadt, die unmittelbar an der Grenze bei Witzenhausen-Werleshausen liegt. Die Ruine wurde als "Denkmal von nationaler Bedeutung" gewürdigt.

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Nachdem alle Bemühungen, die Bausubstanz der 1957 ausgebrannten Ruine des ehemaligen Karthäuserklosters Eppenberg am Fuße des Heiligenbergs (Schwalm-Eder-Kreis) zu sichern, fehlgeschlagen sind, hat der Imkerverein der Gemeinde, Felsberg-Gensungen 1982 in ihr einen Lehrbienenstand errichtet und will in einem teilweise erhaltenen Gebäude ein Bienenmuseum einrichten.

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Die Gemeinde Meinhard bei Eschwege hat einen angeblich aus dem frühen Mittelalter stammenden Bonifatiusstein renovieren lassen und im Heimatmuseum im Rittergut Schwebda untergestellt. Ein wohl gelungener verwitterungsfester Abguß steht seit dem 16. August 1984 an seiner alten Stelle im Dorfmittelpunkt und trägt eine neuere Inschrift, die an den Apostel der Deutschen erinnert.

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Auf dem 35. Deutschen Historikerkongreß in Berlin wurde nicht nur über den mangelhaften oder gar fehlenden Geschichtsunterricht in den Schulen ("große Defizite"), sondern über die Suche nach neuen Zugängen zur Geschichte gesprochen, womit unter anderem der Schwerpunkt "Alltagsgeschichte" gemeint war - für uns Hessen seit Georg Landau eine selbstverständliche Hinwendung zum Konkreten, zum Fachlichen.

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Auf dem Hessischen Museumstag in Michelstadt am 29. Sept. 1984 erklärte die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Vera Rüdiger, "Kunst und Kultur dürften nicht als Luxusattribute der Gesellschaft denunziert und zum Steinbruch bei knappen Haushaltskassen gemacht werden". Die Bürger hätten nicht nur ein Recht auf Bildung, sondern auch ein "Recht auf Kultur". Hans Mangold (Kassel), der Vorsitzende des Hessischen Museumsverbandes, nannte die Zahl von 265 Mitgliedern, unter ihnen das Land, Landkreise und kreisfreie Städte, sowie Museums- und Geschichtsvereine.

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Die "Gesellschaft zur Erhaltung der Klosteranlage Germerode e-V." wurde gegründet, um das alte Kloster aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken und in einen für moderne Menschen geeigneten Ort der Gemeinschaft umzuwandeln. Die Gründer sind stolz darauf, vom Arbeitsamt einen arbeitslosen Architekten und drei Baufacharbeiter samt einer Sekretärin als ABM-Kräfte bekommen zu haben (für 6 Monate) und durch ein Modellprojekt weitere 8 junge Arbeitskräfte unter Leitung des Werkstattlei- [Werkstattleiters]


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