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In den Ferienmonaten Juli bis August findet kein Spätdienst statt, der Benutzersaal wird um 16.30 Uhr geschlossen.

Das Hessische Staatsarchiv Marburg ist zu erreichen:

vom Hauptbahnhof mit den Buslinien l, 3 und 6 bis Haltestelle Philippshaus, vom Südbahnhof mit den Buslinien l, 2 und 3 bis Haltestelle Wilhelmsplatz,

mit dem Auto aus Richtung Norden über Stadtautobahn, Abfahrt Mitte - Universitätsstraße - Bismarckstraße - Friedrichsplatz,

aus Richtung Süden über Gisselberger Straße - Schwanallee - Wilhelmstraße -Bismarckstraße - Friedrichsplatz. Parkplätze befinden sich in den Straßen um das Archivgebäude.

Sprengel: Das Kurfürstentum Hessen (bis 1866), der Regierungsbezirk Kassel
              (Bestand bis 1944 bzw. 1981).

 

Geschichte und Sammlungen

Das Hessische Staatsarchiv Marburg wurde 1870 von der Preußischen Archivverwaltung als zentrales Archiv für das 1866 von Preußen annektierte Kurfürstentum Hessen, den nunmehrigen Regierungsbezirk Kassel eingerichtet. In ihm wurden bis 1874 die ehemaligen kurhessischen Archive in Kassel, Fulda, Hanau und Marburg vereinigt und damit die bereits seit 1821 geplante, aber aus räumlichen und personellen Gründen in Kassel nicht zustande gekommene Zentralisierung der historischen Archive Kurhessens zum Abschluß gebracht. Bei der Verlegung der kurhessischen Archive nach Marburg hat neben dem im Marburger Landgrafenschloß zur Verfügung stehenden Raum sicherlich auch der Gedanke mitgesprochen, das Archiv als wissenschaftliche Einrichtung mit der Landesuniversität zu verbinden, um so die reichen und bisher weitgehend verschlossenen Bestände für die wissenschaftliche Forschung zu öffnen.

Den Kernbestand des Marburger Archivs bilden die beiden 1853 in Kassel zwar organisatorisch, aber erst 1870 in Marburg auch räumlich vereinigten kurhessischen Archive, das Haus- und Staatsarchiv als das große Urkundenarchiv und das Regierungsarchiv als das große Aktenarchiv der Kasseler Regierung. Dieses Gesamtarchiv der alten Landgrafschaft Hessen, zu dem in den Jahren nach 1870 einige kleinere Behördenarchive wie z.B. das Kammerarchiv hinzukamen, spiegelt den geschichtlichen Wachstumsprozeß des Landes wieder und setzte sich aus vielen Archivaliengruppen verschiedener Herkunft zusammen. Den Grundstock bildeten die Archivalien der 1247 von Thüringen losgelösten und 1292 zum Reichsfürstentum erhobenen hessischen Landgrafschaft; mit ihnen waren in den folgenden Jahrhunderten die Archive vereinigt worden, deren Territorien von den Landgrafen erworben worden waren: die Grafschaften Ziegenhain und Nidda (1450), Katzenelnbogen und Diez (1479), die Herrschaften Homburg v.d.H. (1504) und Schmalkalden (1583), die Hälfte der Grafschaft Schaumburg (1647), die Fürstabtei Hersfeld (1648), dazu die ehemals mainzischen Enklaven Fritzlar, Amöneburg, Naumburg und Neustadt (1803). Hinzu kam 1857 der unteilbare Bestand des Hessischen Samtarchivs, das 1567 von den vier Söhnen Landgraf Philipps des Großmütigen begründet und 1855 bis auf den unteilbaren Bestand unter den noch bestehenden Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt aufgeteilt worden war. In Marburg ergab sich nach 1870 die Möglichkeit, die umfangreichen Territorialarchive der Grafschaft Hanau, die 1736 an Hessen-Kassel gelangt war, und des Fürstbistums Fulda, das 1816 an das Kurfürstentum Hessen übertragen worden war, mit den althessischen Beständen zu vereinigen. In den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurden dann noch die Archive des Fürstentums Waldeck, das bis 1929 selbständig war, in das Staatsarchiv übernommen.

 

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