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theken" [Bibliotheken]. Vom 1. Juni 1934 bis 31.10.1937 war er angestellt an der Preußischen Staatsbibliothek Berlin, danach bis 30.9.1939 an der Bibliothek des Reichsministeriums für Wissenschaften, Erziehung und Volksbildung in Berlin. Während dieser Zeit schloß er sich mit seiner Frau Hella, geb. Schmidt, in Berlin der Landsmannschaft der Kurhessen an. Er wurde in den Vorstand berufen. Bereits damals organisierte er Wanderungen und hielt er heimatkundliche Vorträge.

  

Im Zusammenhang mit dem personellen Ausbau und der Reorganisation der Landesbibliothek Kassel 1939/40 kehrte Eduard Brauns zum 1.10.1939 als Bibliotheksangestellter der Landesbibliothek Kassel, ab 1.7.1940 als Bibliotheksinspektor, in seine Heimat zurück. Der Wehrdienst vom 10.1.1940 bis 12.1.1943 führte ihn 1940 nach Frankreich und 1941 nach Rußland bis vor Moskau. Mit Beginn der gemeinsamen Verwaltung der "Landesbibliothek Kassel" und der "Murhardschen Bibliothek der Stadt Kassel" ab 1.10.1957 wurde er Mitarbeiter der "Murhardschen Bibliothek der Stadt Kassel und Landesbibliothek", ab 1976 Mitarbeiter der "Gesamthochschul-Bibliothek Kassel. Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel". Seit 1950, verstärkt seit 1958, war es seine Aufgabe, die Hessische Abteilung der Bibliothek zu verwalten und die noch bestehenden Kriegsverluste an Hassiaca wieder zu beschaffen. Am 1.4.1966 wurde er zum Bibliotheksoberinspektor, am 1.4.1972 zum Bibliotheksamtmann ernannt. Eine 1976 in Aussicht genommene Beförderung zum Amtsrat konnte nicht verwirklicht werden, da nach einer Grundsatzentscheidung man zwei Jahre vor der Pensionierung - hier am 30.6.1977- nicht mehr befördert werden kann.

  

Eduard Brauns hat 1949 den Verein für hessische Geschichte und Landeskunde e.V. Kassel mit neu begründet. Seitdem, bis zu seiner Pensionierung 1977, betreute er die Vereinsbibliothek, ab 1970 ebenso die der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck, beide Deposita in der "Landesbibliothek". 1981 verlieh ihm der Verein für hessische Geschichte und Landeskunde die Goldene Ehrennadel.

  

Der enge Kontakt zwischen dem Verein für hessische Geschichte und Landeskunde Kassel und der Landesbibliothek Kassel dokumentiert sich bei Eduard Brauns besonders in seiner Auswahlbibliographie über Kurhessen, später auch Waldeck und den Kreis Biedenkopf. Der erste Beitrag erschien noch anonym in der Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Band 63 1952 für den Zeitraum 1940 bis 1950. Mit Erscheinen der Hessischen Bibliographie Band 1 1977 wurde diese Berichtsübersicht wichtiger landeskundlicher und landeshistorischer Ver öffentlichungen eingestellt.

  

Besonders bemerkenswert ist auch Eduard Brauns Einsatz für den Hessisch-Waldeckischen Gebirgs- und Heimatverein. Von 1953 bis 1975, also 22 Jahre, war er 1. Vor sitzender des Gesamtvereins mit zuletzt 27 Zweigvereinen. Von 1953 bis 1962 war er außerdem 2. Vorsitzender und Pressewart im Zweigverein Kassel. Ehrenamtlich übte er von 1956 bis 1975 die Funktion des Schriftleiters der Vereinszeitschrift "Hessischer Gebirgsbote" aus. Ihm war es gegeben, mit Wort und Schrift wirkungsvoll im Interesse der Heimatkunde und Landesgeschichte zu wirken und zu werben. Seine unermüdliche Arbeit wurde die Anerkennung nicht versagt: 1954 erhielt er den Ehrenwanderstock des Gebirgsvereins Kassel, 1956 das Goldene Ehrenzeichen des HWG und HV, 1958 die Silberne Ehrennadel des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine und 1972 die Goldene Ehrennadel dieses Verbandes. 1975 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Hessisch-Waldeckischen Gebirgs- und Heimatvereins ernannt. 1978 wurde er mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen und noch 1984 durch die Stadt Kassel mit der Stadtmedaille ausgezeichnet.

Hans-Jürgen Kahlfuß

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