..

- 19 -

Im Museum Schloß Friedrichstein in Bad Wildungen (Militär- und Jagdabteilung der Staatlichen Kunstsammlungen Kassel) ist als Ergänzung zur Dokumentation hessischer Militär- und Jagdgeschichte am 19.2.1986 das "Waldeckische Kabinett", eine Ausstellung von Waffen, Fahnen, Uniformen und Portraitmalereien zur Geschichte des Fürstentums Waldeck-Pyrmont, eröffnet worden.

---

"Botenlieschen" Kassel-Eschwege wurde nach 106 Jahren eingestellt. Mit Beginn des Sommerfahrplans am 2. Juni 1985 wurde der Personenverkehr der Bundesbahn im Lossetal eingestellt. Eröffnet wurde die Bahnstrecke Bettenhausen-Waldkappel am 1. Dezember 1879. Am 15. März 1880 folgte der Abschnitt Bettenhausen-Kassel/ Hauptbahnhof. Durch die Vereinigung mit der "Kanonenbahn" Treysa-Waldkappel-Eschwege-Leinefelden in Waldkappel war der Raum Eschwege an Kassel angeschlossen, und durch die in den Jahren 1883/84 in Betrieb genommene Strecke von Walburg nach Großalmerode-West auch der Raum Großalmerode. Den Spitznamen "Botenlieschen" erhielt die Bahn, weil man meinte, sie brauche von Oberkaufungen nach Kassel genauso viel Zeit wie die Botenfrau des Stiftes, die ihre Gänge nach Kassel zu Fuß machen mußte.

---

Haus "Raabe" in Alt-Morschen. 1970 wurde entschieden, das 1757 errichtete Fachwerkhaus "Raabe" dem Ausbau einer Landesstraße zu opfern. Der Bürgermeister der neugegründeten Großgemeinde und die staatliche Denkmalpflegerin erreichten 1982 eine Abänderung der Entscheidung. Bei der denkmalpflegerischen Sanierung des Hauses trat 1984 eine qualitätvolle Wandmalerei unter Putz zutage. Um 1800 war ein Raum mit südländischen Motiven - helle Flachdachdächer, Boote am Meer, Palmen - ausgeschmückt worden. Der ungewöhnliche Schatz im Bauernhaus läßt vermuten, daß Verbindungen zum Schloß bestanden, zu dem die Kasseler Landgrafen 1616/19 das ehemalige Kloster Heydau umgebaut hatten.

---

Der 12. Tag der Landgeschichte trat anläßlich des 150. Geburtstages des Historischen Vereins für Niedersachsen (früher Hannover) vom 8. bis 9. Okt. 1985 in Hannover zusammen. Die Historische Kommission für Niedersachsen beging gleichzeitig ihren 75. Jahrestag. Das Thema: "Vom Reichsfürstenstande" war von der 750. Wiederkehr der Gründung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg (1235) angeregt und sollte die schon 1980 begonnene Diskussion über eine der Grundfragen der deutschen Geschichte aufgreifen und weiterführen. Sechs Referenten behandelten das Thema mit Ergebnissen, die den bisherigen Stand der Forschung in unerwartetem Ausmaße erweiterten.

Leider erklärte in der gleichzeitigen Hauptversammlung des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine der 1. Vorsitzende Prof. Dr. H. Heinemeyer seinen Rücktritt zum 1.1.1986. Sein Nachfolger wurde der Stadtarchivdirektor Dr. H. Stehkämper (Köln).

---

Eröffnung eines Besucherbergwerks "Grube Gustav" am Kupferbach bei Abterode am Meißner im Sommer 1986 beabsichtigt. Ein 370 m langer Stollen in der ehemaligen Kupfer- (seit etwa 1500) und Schwerspatgrube wird dem Besucher einen umfassenden Einblick in die geologischen Gegebenheiten und die vielschichtigen Arbeitsweisen unter Tage (bis ins 20. Jahrhdt.) geben, über 600.000 DM standen einer besonderen Kommission der Gemeinde Meißner zur Verfügung, so daß nicht nur eine touristische Attraktion, sondern auch ein typischer Einblick in die Geschichte der technischen Entwicklung und der Erdgeschichte ermöglicht wird. Seit etwa 1900 wurde Schwerspat aus der Grube Gustav (und der Grube Emilie bei Orferode)

 

..