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Drei von 6 der diesjährigen Hessischen Denkmalschutzpreise wurden nach Nordhessen vergeben: an die Stadt Fritzlar für die Betreuung des Stadtgebietes als großflächiges Kulturdenkmal, für die Rettung und Restaurierung des ehemaligen Herrenhauses in Vöhl-Thalitter und an die HNA für die Serie "Denkmalschutz in Hessen".

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Die Paul-Dierichs-Stiftung, die Einzelpersonen und Gruppen, die sich "in eigener Initiative und uneigennützig für das Wohl ihrer Mitmenschen und der Gemeinschaft eingesetzt haben", mit Preisen auszeichnet, ehrte in diesem Jahr u.a. auch 5 Unternehmen und Einzelpersonen im historischen Bereich:

Der Verein "Obernburgfreunde Gudensberg" kümmerte sich seit 3 Jahren intensiv um die Reste der Obernburg in Gudensberg durch Sichtung, teilweise Freilegung und Vermessung der Ruinen.

Der "Bezirksimkerverein Felsberg und Umgebung" legte auf dem Gelände des ehemaligen Kartäuserklosters bei Felsberg u.a. ein Bienenmuseum an. Verbunden war damit die denkmalpflegerische Sicherung der noch vorhandenen Baureste.

Seit 1983 betreibt die "Gesellschaft der Freunde der Glaskunst Richard Süßmuth" unweit der heutigen Glashütte Süßmuth in Immenhausen ein Glasmuseum (vgl. dazu MHG Nr. 15, S. 32).

Zu der Preisverleihung an Dr. Friedrich Herzog (Rotenburg),

Dr. Erich Hildebrand (Eschwege) und Heinz Sauerwein (Homberg/Efze)
s.o. den Abschnitt Ehrungen.

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Das Konzept für die Museen der Stadt Kassel ist für die nächste Zukunft festgelegt worden. Das Museumskonzept der hessischen Landesregierung, am 2.9.1988 von Ministerpräsident Walter Wallmann in Kassel vorgestellt, machte dem jahrelangen entscheidungslosen Gerangel in Kassel ein Ende. Im einzelnen wird folgendes durchgeführt:

Das Schloß Orangerie in der Karlsaue wird als Museum für das Astronomisch-Physikalische Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen für 10,5 Mio. DM ausgebaut. Das 1702-1710 errichtete Schloß steht damit für die documenta nicht mehr zur Verfügung. Für die in Europa einmalige Sammlung des Astronomisch-Physikalischen Kabinetts aus dem 16. bis 19. Jahrhundert steht mit dem Schloß eine historisch passende Umgebung für die Exponate zur Verfügung, Andererseits wird der Bedeutung des Bauwerks endlich durch kulturell wertvolle Ausstellungsstücke entsprochen.

Am Weinberg soll ein bedeutender Museumsneubau für eine oder mehrere Abteilungen des Landesmuseums errichtet werden. Damit soll z.B. die z.Zt. gänzlich magazinierte, bedeutende Volkskundesammlung des Landesmuseums in Kassel gehalten und schwerwiegende Versäumnisse in der Museumsplanung vergangener Landesregierungen bereinigt werden.

Für die documenta soll hinter dem Museum Fridericianum auf dem Hof der Gerhart-Hauptmann-Schule eine Ausstellungshalle erbaut werden. In die Gerhart-Hauptmann-Schule zieht z. Zt. das documenta-Archiv ein.

 

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