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Ich habe damit einen guten Übergang zu meiner anderen Amtsfunktion konstruiert, nämlich der Aufgabe, als Vorsitzender des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, des ältesten kurhessischen wissenschaftlichen Vereins, die Forschungsarbeit zur hessischen Landesgeschichte sowohl im "Wo" wie auch im "Wie" satzungsgemäß zu fördern. Auch wenn der Verein heute mit fast 3 000 Mitgliedern aus 18 Stadt- bzw. Kreisgeschichtsvereinen besteht, gibt es daneben noch viele andere "selbständige" Geschichtsvereine. Meine Erfahrungen über das "Wie" gelten jedoch m. E. allgemein.

   1. Geschichtsforschung, Geschichtsvermittlung vor Ort wird je nach der Zusammensetzung der Mitglieder mit unterschiedlicher Schwerpunktfestsetzung und auf sehr verschiedene Weise betrieben. Ortsgeschichte ist ohne Einbindung in die übergeordnete Geschichte des Amtes, des Kreises, des alten deutschen Teilstaates, gegebenenfalls auch des Deutschen Reiches und der europäischen Geschichte wie umgekehrt nicht dauerhaft sinnvoll betreibbar. Wir vermitteln also die hessische Landesgeschichte parallel vor Ort und in der übergeordneten politischen Einheit.

   2. Wir vermitteln das Wissen über Teilaspekte zur hessischen Landesgeschichte vor Ort wie in der Gesamtheit insbesondere durch

     - Publikationsreihen. Forschungsergebnisse erscheinen in unserer "Zeitschrift" oder den "Forschungen", aktuelle Nachrichten etc. in den "Mitteilungen". Fast jeder Teilverein publiziert zusätzlich eine eigene Geschichtsreihe.

     - wissenschaftliche Exkursionen aller Art (Fahrten, Stadtführungen, Grenzbegänge);

     - Seminare, in denen wir Interessierte unter anderem mit wissenschaftlichen Arbeitsmethoden, aber auch neueren Forschungsergebnissen etc. bekannt machen:

     - Ausstellungen;

     - Vorträge (wir kennen die Einrichtung des Wanderredners);

     - Einrichtung von Arbeitsgemeinschaften, z. B. zur Vor- und Frühgeschichte m einem Teilgebiet (seltener);

     - Mitorganisation historischer Stadtfeste und als Anreiz an die aktive Forschung betreibenden Mitglieder;

     - Ausloben eines Wissenschaftspreises "Hessische Landesgeschichte" im Werte von mindestens 5 000,00 DM je Jahr.

Generell sage ich: Vorhaben, die es gilt, anzupacken, gibt es genug. Realisieren können wir nur solche, wo sich auch Menschen zur Mitarbeit bereitfinden. Jede Mitarbeit erfolgt auf der Basis ehrenamtlicher Betätigung gegen Erstellung der Sachkosten.

 

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