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BERICHTE

 

Gemeinsame Fahrt des Hauptvereins ins Henneberger Land

 

Am 30.5. 1992 wurde die erste gemeinsame Fahrt des Hauptvereins als Angebot an die Zweigvereine unter dem Motto "Auf den Spuren der Henneberger" nach Südwestthüringen gestartet. Etwa 45 Zweigvereinsmitglieder aus Bad Hersfeld, Hessisch Lichtenau, Homberg, Kaufungen, Melsungen, Rotenburg, Schmalkalden und Witzenhausen, denen sich noch drei Mitglieder des Zweigvereins Marburg im eigenen Pkw hinzugesellten, nahmen unter Leitung von Georg Koch, Vorsitzendem des Zweigvereins Hessisch Lichtenau, assistiert von Oskar Breiding, Vorsitzendem des Homberger Zweigvereins, an dieser Busexkursion teil, deren wissenschaftliche Betreuung der Vorsitzende des ZV Schmalkalden, Oswald Clemen, übernahm.

 

Nachdem Georg Koch die historischen Lageverhältnisse auf dem Anreiseweg über Friedewald, Philippsthal, Bad Salzungen und Barchfeld erläutert hatte, zeigte dann Oswald Clemen die geschichtliche Entwicklung des Henneberger Geschlechts im Bereich von Meiningen auf, wonach dann die Exkursionsteilnehmer von dem Lehrer des Ortes Henneberg auf die Stammburg dieser im Zentrum des Grabfeldes zwischen Rhön, Haßbergen und Thüringer Wald gelegenen Henneburg hinaufgeführt wurden, um dort in 527 m Höhe die letzten verbliebenen Reste der Burgruine zu besichtigen.

 

Als erster treuer Vasall Kaiser Heinrichs IV. wird schon 1078 der Henneberger Graf Poppo l. genannt, der an der Seite seines Herrschers im Kampf gegen die Sachsen bei Mellrichstadt fiel. Unter seinem Nachfolger Godebolt I. († um 1100) wurde die Henneburg zwischen 1086 und 1095 erbaut auf dem Boden einer ehemaligen keltischen Anlage. Mit ihren 3,40 m starken Befestigungsmauern erlebte sie ihre Glanzzeit unter Graf Poppo VII. von Strauf (1190 - 1245), durch dessen Gemahlin Jutta von Thüringen die Herrschaft Schmalkalden in den Besitz der Henneberger kam. Die vor der Wende 1989 im 5 km breiten Sperrbezirk gelegene, 0,415 ha an Fläche umfassende Burg verlor nach der Teilung des Grafengeschlechts in die Linien Schleusingen, Hartenberg-Römhild und Aschach 1274 erst allmählich an Bedeutung. Im 14. Jahrhundert noch unzerstört, wurde im Bauernkrieg 1525 die Burg stark in Mitleidenschaft gezogen, nach 1648 blieb sie unbewohnt, wurde zur Ruine, heute sind nur Reste des Palas, des Bergfrieds und der Burgkapelle noch zu sehen.

 

Die Henneberger, aus den Gaugrafen des Grabfeldgaues hervorgegangen, besaßen eigentlich das Recht auf das Burggrafenamt in Würzburg vom Ende des 11. Jahrhunderts

 

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