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Die "Forschungsberichte" der

"Stiftung Sippel von 1525"

 

Die vorgenannte Stiftung hat seit 1979 nicht weniger als 47 Bücher mit familien- und volkskundlichen Daten, unter dem Titel "Forschungsberichte aus der althessischen Landschaft an der Werra", herausgegeben. In der Zwischenzeit hat sich das Arbeitsgebiet allerdings auf ganz Niederhessen, d. h. das ehemalige Kurfürstentum Hessen mit dem Fürstentum Waldeck, ausgeweitet, wodurch zwangsläufig auch weite Gebiete von Hessen-Darmstadt mit erfaßt wurden. Selbstverständlich werden dabei auch alle angrenzenden Landschaften nachhaltig berührt, insbesondere Westthüringen und Südniedersachsen. Diese Veröffentlichungen sind in drei Gruppen eingeteilt:

 

   1. Die drei Sontraer Pfarrerbücher für den Zeitraum von etwa 1525 bis 1970. In diesen Büchern werden alle Familiendaten der innerhalb des ehemaligen Amtes Sontra jeweils amtierenden Pfarrer und Rektoren genannt, und zwar in einem derartigen Umfang, daß sie mit den bekannten hessischen Pfarrerbüchern von Hütteroth, Bätzing und Aschkewitz nicht verglichen werden können. Besonderer Wert wurde dabei auch auf die Verwandtschaft der Pfarrer, das sind i. d. R. die Eltern, Schwiegereltern, Kinder, Schwiegerkinder und Paten, gelegt. Allgemein ist zu sagen, daß der Verfasser stets bemüht war, die originalen Angaben der Kirchenbücher wiederzugeben. Dies gilt insbesondere für die Heiratsdaten; er verfällt also nicht in den üblichen Fehler, die Heiratsdaten auf die Brautleute und deren Väter aufzuteilen, wodurch die Beweiskraft verloren geht.

   2. Die fünf Sontraer Sippenbücher für den Zeitraum von etwa 1450 bis 1825. Die mittelalterliche Anfangszeit bedeutet dabei, daß der Verfasser nicht nur die Sontraer Kirchenbücher, die bereits 1606 beginnen und ausgezeichnet geführt wurden, benutzt hat, sondern auch zahlreiche Archivalien der Stadt und des Hessischen Staatsarchivs in Marburg, wobei es vor allem das Stadtbuch, die Sontraer Amtsrechnungen von 1565 bis 1821 sowie verschiedene Salbücher und Erbregister gehandelt hat. Der Verfasser steht heute übrigens auf dem Standpunkt, daß die sogenannten Sippenbücher unzureichend sind, weil bei der Zuordnung der Kinder, vor allem wenn es gleichzeitig mehrere Väter mit den gleichen Vornamen gab, zu oft Fehler möglich sind. Er steht heute auf dem Standpunkt, daß man die Kirchenbücher buchstabengetreu, eventuell nach dem Alphabet geordnet, abschreiben sollte, und daß man es den Forschern überlassen sollte, ihre Fehler selbst zu machen.

   3. Die vier Allgemeinen Bände. In diesen Bänden hat der Verfasser sich bemüht, Quellen aus der Vorkirchenbuchzeit zu erfassen (Kirchen-, Schul- und Hospitalrechnungen usw.). Besonders hervorzuheben ist aber die Veröffentlichung des vielzitierten "Diensttagebuches des Superintendenten Johann Hütterodt in Eschwege von 1638 bis 1660". Dieses Tagebuch, bestehend aus etwa 1 800 beschriebenen Seiten, dürfte die wichtigste Quelle für alle die sein, die sich um direkte Nachrichten über das Geschehen im 30jährigen Krieg und der Nachkriegszeit in Nordosthessen bemühen. Eine bessere

 

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