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BERICHTE

 

Bundeskette -Amtskette des Bürgermeisters

Brauch der Amtskette reicht bis in das 15. Jahrhundert

 

Der Bürgermeister der Kreisstadt, Herbert Johannes, nahm nach einer Einladung durch den Hessischen Geschichtsverein Schmalkalden an einem historischen Stammtisch dieses Vereins teil. Und er brachte seine Amtskette mit. Sie war nach 1945 in Vergessenheit geraten.

Johannes zitierte seine Tante, eine verstorbene stadtbekannte Persönlichkeit. Sie sagte ihm in ihrer Mundart: "Ich habe ja eigentlich etwas dagegen, daß du den Kram in Schmalkalden übernehmen wirst, so etwas macht man nicht. Da hält man sich raus. Aber nun hast du es eben einmal gemacht. Da war doch so eine Kette vom Kramers Fried (gemeint war der Nazi-Bürgermeister). Die muß da oben (im Schloßmuseum) sein, oder die Russen haben sie mitgenommen." Nun wurde nach der Kette gesucht, und sie wurde auch gefunden.

Zunächst mußte die Kette restauriert und auch entnazifiziert werden. Diese Arbeiten wurden vom Verein "Freunde des Stadtmuseums Kassel e. V." organisiert und bezahlt. Das war Herbert Johannes Verpflichtung, die Kette zunächst in Kassel, in einer Veranstaltung des Zweigvereins für hessische Geschichte und Landeskunde vorzustellen.

Zum Ende des 15. Jahrhunderts hin kam in vielen deutschen Städten der Brauch auf, daß der Bürgermeister und auch teilweise die Ratsherren eine Amtskette und auch eine Amtstracht trugen. Das geschah meist zu besonderen Anlässen als Zeichen der Amtswürde. Das Brauchtum war ein Ergebnis der Erstarkung des Bürgertums in den deutschen Städten. Mit Kette und Amtstracht sollte auch nach außen hin das Ansehen der Stadt demonstriert werden.

Die Amtskette des Schmalkalder Bürgermeisters ist erst gut 55 Jahre alt. In Vorbereitung des Heimatfestes, welches im August 1937 mit großem

 

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