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Aufwand gefeiert wurde, suchte man nach der angeblich vorhandenen Burgermeisterkette. Die Schmalkalder Ratsherren hatten 1935 beschlossen "Der Bürgermeister trägt bei feierlichen Anlässen eine Amtskette". Aber bis dahin gab es eine solche Kette in Schmalkalden nicht. Nur eine Kette der Schmalkalder Armbrustschützen und eine Kette der Schmalkalder Feuerschützen waren bekannt. Beide Ketten soll Landgraf Philipp von Hessen 1521 den Schützengesellschaften geschenkt haben.

Das Heimatfest war zum Gedenken an die vor 400 Jahren erfolgte Verkündung der "Schmalkaldischen Artikel" veranstaltet worden. Vom 7. Februar bis zum 6. März 1537 tagte inchmalkalden zum achten Mal der "Schmalkaldische Bund". Der Bund war eine Vereinigung der protestantischen Reichsstande unter Führung Landgraf Philipps von Hessen und des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen gegen den Universalanspruch des katholischen Kaisertums durch Kaiser Karl V. Diese Tagungen wurden im damaligen Sprachgebrauch Konvente genannt. Der großen Beteiligung wegen wurde dieser Konvent auch "Schmalkalder Fürstentag" genannt. Die Angaben über die Teilnehmerzahlen am Fürstentag schwanken. Es sollen 18 Fürsten, 6 Abgesandte von Fürsten und des Königs von Dänemark, Vertreter von rund 30 freien Reichsstädten und freien Landstädten und 42 zum teil sehr berühmte Theologen gewesen sein. Der berühmteste neben Luther war Philipp Melanchthon. Der wichtigste Inhalt der Tagung war die Diskussion über die von Martin Luther erarbeiteten "Artikel". Die Vertreter der Städte lehnten die vorliegende Fassung der "Schmalkaldischen Artikel" ab. Aber die Fürsten und ein großer Teil der Theologen gaben mit ihrer Unterschrift ihre Zustimmung. Damit wurden die Artikel als Glaubenssätze anerkannt und dienen nun der evangelisch-lutherischen Kirche als Grundlage. Sie waren Voraussetzung für die Bildung der reichsrechtlichen Grundlagen für die Schaffung der evangelischen Landeskirchen. Die Artikel festigen die Reformation und unterstützen die Ausbreitung des evangelischen Glaubens.

Die geschichtlichen Ereignisse von 1537 wurden für die inhaltliche Gestaltung der Amtskette genutzt. Die Anfertigung wurde dem Schmalkalder Goldschmied Fritz Baum übertragen. Im oberen Teil der Kette sind die Wappen von Luther und Melanchthon eingefügt. Darüber zeigt ein Glied die Jahreszahlen 1537 und 1937. Die Städtewappen auf beiden Seiten sind oben durch das Wappen Landgraf Friedrichs von Sachsen verbunden. Der untere Teil der Kette wird durch eine "Schmalkaldische

 

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