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den [wurden], ja wie sich letztlich die Arbeit im Berg auf ihre Gesundheit auswirkte, ist schon schwerer zu belegen.

Der Anfang zu meinen Ausführungen "Kinderarbeit in Bergwerken" führt in das Kupferbergwerk an der Leuchte in Bergfreiheit. Denn der dortige Bergwerksführer erzählt unter anderem, daß wegen der geringen Mächtigkeit der Erze und der damit verbundenen niedrigen Stollenhöhe Kinder zum Einsatz kamen. Wenn diese dann beim Fördern der Erze mit ihren dicken Filzkappen - die den Kopf vor herunterfallenden Gesteinsbrocken schützen sollten - (aus dem Berg) ans Tageslicht "fuhren", so sah es für den zufällig vorbeikommenden Beobachter aus, als kämen Zwerge aus dem Berg. Die Ambivalenz zwischen Bergjunge und Zwerg war die eigentliche Motivation zu der Auseinandersetzung mit der Thematik, die hier nur stark verkürzt und ohne die zahlreichen Belege wiedergegeben werden kann. In dem Bergwerk, so ergaben meine Nachforschungen (vgl. StAM Generalinventar der Grafschaft Waldeck 1650), waren tatsächlich Bergjungen laut Bergwerksrechnungen von 1586 beschäftigt. Eine Altersangabe konnte jedoch nicht aus ihnen entnommen werden.

Darüber hinaus lag mir noch die Untersuchung von Sahmland (Gesundheitsschädigung der Bergleute. In: Medizinhistorisches Journal, Band 23, Heft 3/4, Stuttgart 1988) vor, die über vermehrte Rückgratverkrümmung bei Kindern berichtet, die in Harzer Bergwerken beschäftigt waren. Diese Betrachtung führte mich zu dem Begriff der sogenannten "Krummhälser-Arbeit". Eine Tätigkeit, die im Liegen stattfand und beim Transport der Erze ausgeführt wurde. Hierbei kamen vorwiegend Bergjungen zum Einsatz, die einen niedrigen Kasten, der mit kleinen Rädern versehen war - dem sogenannten Hunt (siehe Abb.) - mit den Füßen vor sich her stoßen mußten. Dazu schreibt Riess (Mineralogische und bergmännische Beobachtungen über einige hessische Gebirgsgegenden, Berlin 1791, S. 44) "so fährt er mit beständigem Zusammenziehen und Ausdehnen seines Körpers, auf eine äußerst beschwerliche Art, zumal wenn seine Fahrt weit, nass und niedrig ist, (denn die Krümmhälser-Fahrten sind nur 18 bis 24 Zoll hoch) an seine Arbeit." Gerade zu dieser Arbeit berichtet Jordan (Mineralogische berg- und hüttenmännische Reisebemerkungen, vorzüglich in Hessen, Göttingen 1803, S. 283) aus dem Frankenberger Kupfer bergwerk im Waldeckschen "Die Strecken sind nicht höher als 2 ½ Fuß, (...). Den Jungen wird es erbärmlich sauer die Hunte hervor zu schaffen, da sie oft auf Händen und Füssen kriechen müssen, um dann die Hunte

 

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