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ZV Kassel:

Zur Erinnerung an Hessens Rolle in der Reformation

Eine Schrifttafel zu den beiden am Südturm der Kasseler Martinskirche angebrachten Reliefs des ehemaligen Landgraf-Philipp-Denkmals wurde am zweiten Pfingsttag durch den 1. Vorsitzenden Karl-Hermann Wegner in Anwesenheit zahlreicher Vereinsmitglieder enthüllt.

Mit der Enthüllung der Bronzeschrifttafel ist fast 12 Jahre nach der Fertigstellung beider aus Spenden finanzierten Reliefs nun endlich die Gedenkstätte vollendet, die daran erinnern soll, welche bedeutsame Rolle Hessen und Kassel in der Zeit der Reformation gespielt hatten. Der Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde, sagte Karl-Hermann Wegner, habe Sorge gehabt, daß man in Kassel, das Mittelpunkt dieses Geschehens gewesen sei, heute kaum noch etwas von diesen Ereignissen wisse und im Stadtbild erleben könne.

Denkmäler dienten dazu, die Vergangenheit in die Gegenwart einzubeziehen und damit zur ständigen Auseinandersetzung mit ihr einzuladen. Da Kassel durch die Zerstörung und den Wiederaufbau sein historisches Gesicht verloren habe, sei dies doppelt notwendig. Die beiden Relieftafeln hatte der Verein 1981 in die Obhut der Kirchengemeinde und der Stadt Kassel gegeben. Man war sich damals bereits darüber im klaren, daß die Reliefs nicht im Inneren der Kirche bleiben dürften, sondern nach außen wirken sollten. Um sie verständlich zu machen, sei auch eine Erläuterungstafel erforderlich gewesen. Daß diese erst nach 12 Jahren enthüllt werden konnte, liegt nicht zuletzt auch daran, daß der Verein bei seiner Initiative nicht die entsprechende Unterstützung durch die Stadt Kassel bekommen habe. Ursprünglich hat man 1982 bei dem geplanten Hessentag ein repräsentatives Denkmal auf dem Martinsplatz seiner Bestimmung übergeben wollen; daraus sei aber nach Absage des Hessentages nichts geworden und die Einbeziehung der Reliefs in die Neugestaltung des Martinsplatzes sei ebenfalls nicht gelungen.

Der Verein hatte die beiden Reliefs dann an der Außenseite des Südturms der Martinskirche anbringen fassen. Dies sei auch ein angemessener Platz, da die Kirche im Mittelpunkt des religiösen Geschehens gestanden habe. Die Tafel, die jetzt enthüllt wurde, enthält u.a. auch die Original-Inschrift des alten Denkmals: "Ich will eher Leib und Leben, Land und Leute verlassen, denn von Gottes Wort weichen!" Karl-Hermann

 

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