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ken [Franken] im Amöneburger Becken den Ton an, bauten die noch vorhandenen keltischen Befestigungsreste verstärkt aus und machten die nunmehr fränkische Burg zum Sitz des Militärs und der Verwaltung für die nähere Umgebung, bereits im 7. Jh.

Das besondere Interesse der Teilnehmer galt natürlich der Ausbreitung der christlichen Mission in der fränki schen Zeit. Der Angelsachse Win fried/Bonifatius kam im Jahre 721 zum erstenmal nach "Amanaburch" und fand in dieser fränkischen "Bastion" bereits zwei - allerdings wieder abtrünnig gewordene - "Brüder" vor, die er wieder zum christlichen Glauben zurückführte. Er taufte eine Menge heidnischen Volkes und gründete auf der Amöneburg das erste Kloster im heutigen Hessen. Bonifatius bediente sich dabei des Schutzes durch die vorhandene fränkische Militärmacht wie auch später bei der Fällung der "Donareiche" bei Geismar und der Einrichtung einer Missionsstation in Fritzlar!

732 kehrte Bonifatius noch einmal auf die Amöneburg, die inzwischen Ausgangspunkt für die Missionierung des oberhessischen Raumes geworden war, zurück und ließ hier eine Kirche bauen, die er dem heiligen Michael weihte. Das Kloster bestand zunächst weiterhin, "blühte" noch 1062, ging aber im 12. Jh. ein. In dieser Zeit erwarb das Erzbistum Mainz die Güter des Klosters und wohl auch ganz Amöneburg. Die gesamte Anlage der Stadt Amöneburg um 1200 läßt auf eine planmäßige Gründung der Mainzer schließen - von hier aus verwalteten ihre "Amtsleute" auch das allmählich mainzisch werdende Umland. Der Höhepunkt der mainzischen Territorialpolitik in diesem Raum war indessen um 1350 erreicht, als sich die Landgrafschaft Hessen im oberhessischen Raum immer mehr gegenüber dem Erzbistum Mainz durchsetzen konnte. Seit dem 15. Jh. blieben schließlich nur vier mainzische "Bastionen" mit den zugehörigen Ortschaften in Mittel- und Nordhessen übrig; Amöneburg, Neustadt, Fritzlar und Naumburg. Ihre Verwaltung erfolgte durch einen mainzischen Oberamtmann, der seinen Sitz weiterhin auf der Amöneburg hatte. In der Reformationszeit blieben diese mainzischen Gebietsteils katholisch, während die hessischen im jeweiligen Umland protestantisch wurden. Durch den Reichsdeputationshauptschluß 1803 wurde dann das alte mainzische Amt Amöneburg beseitigt und dem späteren Kurfürstentum Hessen zugesprochen.

 

 

 

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