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Amöneburg konnte im Jahre 1971 sein 1250jähriges Bestehen festlich begehen. Heute gehören Erfurtshau sen, Mardorf, Roßdorf und Rüdig heim als Stadtteile hinzu; dadurch hat sich die Bevölkerungszahl auf etwa 5000 erhöht. Die Stadt ist aber noch immer der Verwaltungsmittelpunkt im "Amöneburger Becken". Die sich anschließende Stadtführung konzentrierte sich auf die Schloßruine, den höchsten Punkt des Stadtberges; die ehemals dreiteilige Anlage mit Nebengebäuden, jahrhundertelang Sitz der Mainzer Amtsleute, war von einem mächtigen Mauerring mit wasserführendem Schloßgraben umgeben, wurde aber im 30jährigen Krieg vollständig zerstört. Der Wiederaufbau 1675 nutzte nur noch Reste der früheren Anlage, z.B. wurden die früheren Türme nicht wieder aufgebaut.

Statt der alten burgähnlichen Anlage entstand nun ein "Zweckbau", in den Teile der ursprünglichen Gebäude einbezogen wurden. Das Langhaus war jedoch noch bis zum Jahre 1803 Wohngebäude der mainzischen Amtsleute. 1812 kam das Schloß dann in private Hand . Die 1866/ 71 erbaute Kirche St. Johannes Bapt. - etwas unterhalb - steht wohl noch auf demselben Platz wie die ehemalige Klosterkirche.

 

Fulda.

Thomas Martin, mittelalterlicher Historiker und Stadtführer, verstand es ausgezeichnet, uns am Beispiel der Michaelskirche und des Fuldaer Domes die Besonderheiten dieser christlichen Missionsstätte deutlich zu machen.

Auf dem Gelände der beiden Gottesstätten hat wohl schon um 700 ein fränkischer Königshof bestanden. Unweit der Fulda lag er günstig im Kreuzungsbereich mehrerer Fernwege. Wie die Vita Sturms, Schüler des Bonifatius und erster Abt des 744 gegründeten Benediktinerklosters Fulda, berichtet, mußte Sturmius in der "Buchonia" lange suchen, bis er den von Gott vorherbestimmten Ort in der Einöde ausmachte. Aber so schwer war er wohl doch nicht zu finden. Mit der Gründung eines "Musterklosters" wollte Bonifatius offenbar hinsichtlich der kirchlichen Organisation im Frankenreich wie auch für die Bekehrung der heidnischen Sachsen einen Schwerpunkt setzen. Anfänge der christlichen Mission gab es im Fuldaer Raum wohl schon vor Bonifatius im Zusammenhang mit dem fränkischen Landesausbau, aber heidnische Vorstellungen leb- [lebten]

 

 

 

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