..

20

 

ling [Schmeling], 1749 als Tochter des "Stadtmusicus" in Kassel geboren, hatte, nachdem sie dank ihres herausragenden Geigenspieles und dank ihrer Sangeskunst 1766 eine Anstellung in Leipzig am "Großen Konzert", dem Vorläufer des "Gewandhaus-Orchesters", gefunden hatte, während eines vierzehntägigen Aufenthaltes auf Schloß Ludwigsburg bei der Einweihung der Hofkirche am 4. November 1770 mitgewirkt. Ob dieses Mitwirken Anlaß für Friedrich den Großen war, den "Gesangstar", der "freilich nur italienisch sang" (R. Augstein, Friedrich der Große), 1771 als Primadonna nach Berlin zu verpflichten, bleibt ungewiß; die Schmeling starb 1833 in Reval.

 

Schloß Schwerin

Ermöglichte uns der Samstagnachmittag eine Besichtigung von Schloß Ludwigslust noch frei vom wochenendlichen Besucherandrang, so führte uns die Besichtigung des Schlosses Schwerin am Sonntag morgen mitten hinein in die sonntäglichen Besucherscharen; wiederholte Regenschauer, Restaurierungsarbeiten außen wie innen, schließlich der Umstand, daß der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern seit Wiedererrichtung dieses Bundeslandes seinen Sitz im Schloß Schwerin hat, beeinträchtigten Besuch und Besichtigung dieses vermutlich "kulturhistorisch wertvollsten Baudenkmals Mecklenburg-Vorpommerns".

Seinen Rang als "hervorragendes Beispiel des Historismus, der verschiedene Kunst- und Baustile vorheriger Epochen mit eigenen Auffassungen vereint" (Führer "Das Schloß Schwerin"), verdankt das Schloß der Tatsache, daß nach dem Tode Großherzog Friedrich Franz´ I. im Jahre 1837 sein Enkel und Nachfolger Großherzog Paul Friedrich die Residenz von Ludwigslust nach Schwerin zurückverlegte. Da man in den zurückliegenden 81 Jahren den baulichen Zustand des Schlosses Schwerin, das letztlich auf eine schon 1018 erwähnte, 1160 von dem Obotritenfürst Niklot vor dem heranziehenden Heinrich dem Löwen in Asche gelegte Burg "Zuarin" (="tierreiche Gegend") zurückgeht, sehr vernachlässigt hatte, schien ein Neubau umumgänglich; auf diesen verzichtete jedoch Großherzog Friedrich Franz II. 1842 zugunsten "einer tiefgreifenden Umgestaltung der historischen Anlage auf der Schloßinsel". Mit der Berufung des Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler (1804 - 1886), eines Schülers von Karl Friedrich Schinkel, tat der Bauherr offensichtlich einen guten Griff; den schließlich für die Umgestaltung des

 

 

 

..