..

24

 

Innerhalb dieser Grenze durfte sich ein Jude frei bewegen. In Rotenburg dienten wohl die Stadttore als eine solche Grenze. Als Ober- und Untertor niedergerissen und auch die letzten Torpfeiler verschwunden waren, (die Neustadt hat nie eine Befestigung durch Mauern und Tore gehabt), erwirkte zu Anfang dieses Jahrhunderts die jüdische Gemeinde von der Stadt die Genehmigung, das frühere Untertor durch ein Symbol zu ersetzen: Den "Schabbesbalken". Dieser Judenbalken, der inzwischen erneuert wurde, ist am Hause Rainchen 1 zum Parkplatz hin als früher einmal über die Breitenstraße hin drehbare Latte zu erkennen.

Als äußerste Begrenzung eines Spazierganges galt an der Braacher Straße der heute etwas begradigte Knick kurz hinter der Jakob Grimm-Schule: die "Umkehr". Sie ist etwa einen Kilometer (oder 2000 Ellen) von der Stadt entfernt.

 

 

Anmerkungen

1 Dr. Karl Kümmel, ein unveröffentlichter Aufsatz über "Judenbalken" und "Umkehr"

2 Meyers Konversations Lexikon, Leipzig 1878

 

Erstveröffentlichung in: Rund um den Alheimer. Beiträge zur Geschichte und Landeskunde des ehemaligen Kreises Rotenburg, Bd. 15, 1993, S. 32f.

Horst Hucke

 

 

 

 

 

 

..