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könne durchaus damit leben! Lokale Überlieferungen hätten eben ihre eigenen Wahrheiten! Wahr sei aber, daß der christliche Hülfensberg im Mittelalter eine große Bedeutung durch das "Hülfenskreuz" erlangt habe, das sich im Gotteshaus befinde. Von überall her, sogar vom fernen Ost- und Nordseestrand, seien die Pilger im Mittelalter gekommen, um zu ihm zu "wallfahrten"! Das Kreuz zeigt den gekreuzigten Christus nicht als einen Menschen, der leidet, sondern als siegreichen Überwinder des Todes, als König mit Krone! Es steht im ältesten Teil des heutigen Gotteshauses, das wohl auf das Jahr 1367 zurückgeht, als die Zisterzienserinnen von Anrode einen Neubau auf dem Hülfensberg errichteten, in den sie die schon früher bestehende Kirche mit einbezogen.

Die künstlerische Ausgestaltung der prächtigen Gewölbe zeugt von der Nachwirkung der frühen christlichen Mission.

Den Abschluß der Führung bildeten Fernblicke vom Plateau des Hülfensberges nach Westen und Osten. Im Westteil erinnert ein neues Kreuz an die unblutige Wende und daran, daß der Blick heute endlich wieder frei über die Orte schweifen kann, die der Überlieferung nach Bonifatius zugeschrieben werden: "Wann wird Friede schweben über dieser Aue!" Quellenmäßig nicht haltbar, aber im Volksmund wie eh und je lebendig! Im Osten steht das mächtige Kreuz noch aus früherer Zeit und ist ein Zeichen gegen jede Art von Diktatur. In besonderer Weise wird bei dem Blick auf Geismar und Ershausen des Bischofs Konrad Martin gedacht, der, aus Geismar stammend, in der Zeit des Kulturkampfes gegen Neuerungen ankämpfte und das Glaubensgut zu bewahren suchte.

An der Fahrt nahmen 53 Personen teil, 25 aus dem Zweigverein Hessisch Lichtenau, 13 aus dem Zweigverein Melsungen, sieben aus dem Zweigverein Kassel, sechs aus dem Zweigverein Bad Hersfeld und zwei aus dem Zweigverein Homberg/Efze.

Für die Mitglieder, die sich zusätzlich aus den Zweigvereinen Eschwege und Schmalkalden gemeldet hatten, wird die gleiche Fahrt am 24. September 1994 noch einmal durchgeführt.

Georg Koch