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verstorben, Friedrich und Ernst standen zu dieser Zeit als Offizier in schwedischen bzw. hessisch-kasselschen Diensten. Gegen Ende des 30jährigen Krieges fiel die Niedergrafschaft Katzenelnbogen von Hessen-Darmstadt an Hessen-Kassel zurück. Da einer Bestimmung des Vertrages über die "Quart" gemäß bei territorialen Erwerbungen ein Viertel des Erwerbs an die "Quart" fallen sollte, erhielten Hermann, Friedrich und Ernst den größeren Teil der Niedergrafschaft mit der bedeutenden - linksrheinischen - Festung Rheinfels. Durch den Vertrag vom 22.12.1648 teilten die drei Brüder die "Quart" unter sich auf: Hermann residierte in Rotenburg, Friedrich in Eschwege und Ernst auf Rheinfels und in Lan genschwalbach. Seit dieser Zeit nannten sich die Söhne aus Moritz' Ehe mit Juliane Landgrafen von Hessen-Rotenburg-Rheinfels. Nachdem Friedrich, "der tolle Fritz", durch Heirat mit Eleonore Katharina von Pfalz-Zweibrücken Schwager des schwedischen Königs Karl X. Gustav (1654-1660) und zuletzt Generalmajor in der schwedischen Armee, 1655 bei Kosten/Koscian südlich von Posen in einem polnischen Hinterhalt erschlagen worden und Hermann kinderlos 1658 verstorben war, wurde Landgraf Ernst als alleiniger Herr der "Quart" zum eigentlichen Begründer des Hauses Hessen-(Rotenburg-) Rheinfels.

 

Hessen-(Rotenburg-)Rheinfels

Die 207jährige Geschichte der "Rotenburger Quart" bzw. die 187jährige Geschichte seit 1647 des Hauses Hessen-(Rotenburg-)Rheinfels kennzeichnen wiederholte Versuche seiner Landgrafen Ernst (-1693), Wilhelm (des Älteren, -1725), Ernst Leopold (-1749), Konstantin (-1789), Emanuel (-1812) und Viktor Amadeus, die uneingeschränkte Souveränität über die "Quart" zu erlangen bzw. die Bemühungen des Hauses Hessen-Kassel, diese Versuche abzuwehren und sich die volle Hoheit über die "Quart" zu erhalten. Die Landgrafen von Hessen-Kassel allein "vertraten das Land auf den Reichstagen, konnten den Adel und die Städte zu den hessischen Landtagen einberufen und hatten das Recht, Reichs- und Landessteuern zu erheben. Ihnen allein unterstanden die militärischen Kräfte in Krieg und Frieden. Aus diesem Grunde mußten die rotenburgischen Beamten nicht nur ihrem Rotenburger Herren, sondern auch dem Landgraf in Kassel Treue schwören."4) Vor allem aber ging es den Landgrafen von Hessen-Kassel um ihr Recht, in die befestigten Plätze der "Quart" hessen-kasselsche Besatzungen zu legen; dies galt

 

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