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wo er später als "Schriftsteller" in Basel lebte. "Wie seine Vorfahren Moritz und Ernst war auch Karl ein Vielschreiber, wenngleich die Produkte seines Geistes eher skurril als gelehrt genannt zu werden verdienen. Neben militärischen Schriften verfaßte er eine Genealogie Napoleon Bonapartes, die einen Kuhhirten namens Niklas Gutteil aus dem Kanton Appenzell zum Großvater des Korsen machte "7). Sein Ururgroßvater Ernst hatte immerhin im Briefwechsel mit Leibniz gestanden!

 

Das Ende des Hauses Hessen-Rotenburg

Mit dem Verzicht auf das Besatzungsrecht in der Festung Rheinfels durch Landgraf Konstantin im Jahre 1754 zugunsten Hessen-Kassels legte das Haus Hessen-(Rotenburg-)Rheinfels auch seinen Namen Hessen-Rheinfels ab und nannte sich nur noch Hessen-Rotenburg. Fünf Jahre nach dem Ableben Konstantins im Jahre 1798, seit dem Jahre 1757 kaiserlicher General-Feldmarschall-Leutnant, verlor das Haus Hessen-Rotenburg und letztlich die Landgrafschaft Hessen-Kassel durch den Reichsdeputationshauptschluß von 1803 das linksrheinische Gebiet und damit die Festung Rheinfels. Auf dem Wiener Kongreß von 1815 trat Hessen-Rotenburg die verbliebenen rechtsrheinischen Gebiete an Preußen, das sie später teilweise an Nassau weitergab, und die Herrschaft Plesse an Hannover ab. "Für den Verlust der Niedergrafschaft wurde der Landgraf von Hessen-Rotenburg mit dem Herzogtum Ratibor und der Abtei Corvey entschädigt "8). Als Viktor Amadeus vor 160 Jahren zu Zempowitz in Oberschlesien kinderlos verstarb, hatte er Corvey wie Ratibor - beide Herrschaften waren Allodium - den Neffen seiner zweiten Gemahlin Elisabeth Eleonora Charlotta Prinzessin von Hohenlohe-Langenburg vermacht, den Neffen Viktor und Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfürst, dieser war von 1894 bis 1901 Kanzler des Deutschen Reiches.

An die 207jährige Geschichte der "Rotenburger Quart" erinnern heute im wesentlichen nur noch in den Archiven die Akten und Dokumente über mehr als zwei Dutzend Verträge, in Rotenburg an der Fulda das ehemalige Residenzschloß, an dem die Landgrafen Konstantin und Emanuel "einschneidende bauliche Änderungen" vornahmen (Dehio), an entlegener Stelle - vielleicht - der hohe Obelisk, den Konstantin in empfindsamer Erinnerung an sein Leibroß errichten ließ und - in den Wäldern Nordhessens - ab und an ein Grenzstein mit den Initialen "HC" und "HR".

 

 

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