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Heinrich Becker - am 30. August 1614 die „Bockemühle"10 an den Löber Hermann Werner als Stampfwerk für Lohe. Um 1777 steht die „kleine", ... „mit einem leichten unterschlächtigen Wasserrad eingerichtete" Lohmühle11 dem Einwohner Jonas Schreiber zu, der aber keine Wohnung darin hat. Die hiesigen Lohgerber können gegen eine jährliche Gebühr von 9 Rthlr „ihr benötigtes Loh selbst kleine stoßen."12 Die jährlichen Abgaben an den „gnädigen Herrn" betragen 26 Albus. Um 1850 besitzt H. Bode, Tuchbereiter zu Kassel, die „Loh- und Walkemühle", aber um 1869 ist sie bereits aufgelöst, und Zimmermeister Peter Riemann sowie Schreinermeister Justus Rüppel besitzen das Gebäude. Um 1877 richtet der Fabrikant August Wittich eine Puppenfabrik, die „Puppelei", ein, und 1904 wird das Wohnhaus an den Fuhr- und Ackermann Wilhelm Hering verkauft und die Fabrik mit Wohnhaus an Schreinermeister Barchfeld. Seit dieser Zeit dienen diese Gebäude zunächst einem Sägewerk, das aber Ende der 60er Jahre aufgegeben wird, und einer Schreinerei, heute Jochen Barchfeld, Leipziger Str. 430.

Die „Bunte Mühle" geht offenbar auf Johann Diegels „Kupferhammer" zurück, den im Jahre 1545 Hans Diegel, „geringer Bergmann aus Richelsdorf'13, auf einer verfallenen Schneidemühle auf des Stiftes Lehngütern eingerichtet hat; dieser „Kupferhammer" war mit sechs Hämmern ausgestattet und diente zum Schmelzen des Kupfers und zum Schmieden von Messing. Da Diegel bald in finanzielle Schwierigkeiten geriet, übernahm das Stift 1583 die Mühle und verpachtete sie an Johann Weber, der die Kupferhütte in eine Eisenhütte umwandelte. 1777 ist die „einen Büchsenschuß unter dem Dorf liegende „Bunte Mühle"14 Johann Herstell als ein Erblehen des Stiftes gehörig. 1694 war sie „Ihro Gnaden dem Herrn Grafen von Kunowitz zuständig" gewesen.15 1777 hat die Bunte Mühle eine Mahlmühle mit einem unterschlächtigen Mahlgang und einem Schlaggang. Die Mühlengebäude werden als baufällig bezeichnet, der Schlaggang ist inzwischen „wüst" geworden16 . Kein Wunder, daß es an Mahlgästen mangelt! Zu Beginn des 19. Jhs. und bis über die Mitte

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10 ebda, S. 196; (blocken = stampfen)

11 ebda, S. 196

12 ebda,S. 196

13 s. Fr. Meyer, S 194

14 ebda, S. 197

15 ebda, S.197

16 ebda, S. 197

 

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