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des Jhs. hinaus werden die Leitheusers als Eigentümer und „Buntemüller" genannt. Um 1879 übernimmt Adolf Otto aus Föhrste bei Osterode die abgewirtschaftete Mühle, die derzeit mit Arbeitern für den Bahnbau Bettenhausen-Waldkappel belegt ist. Nach der Räumung wird 1890 eine Schneidemühle eingerichtet und der Mahlmühlenbetrieb eingestellt. Nach der Übernahme des Betriebs durch die Brüder Fritz und Heinrich Otto um 1910 ist die Firma Heinrich Riffer Eigentümer des Sägewerks, heute Heinrich Riffer GmbH & Co, Sandweg 31.

Die Katastervorbeschreibung von Niederkaufungen17 aus dem Jahre 1782 führt zwei Mühlen auf, eine „Mahlmühle" und eine „Schlagmühle".

Die „oben im Dorfe gelegene, mit zwei unterschlägigen Mahlgängen versehene und Wilhelm Kordel eigentümlich zuständige Mahlmühle" besitzt einen dabei liegenden Garten und eine 6 ¼ Acker und 2 Ruten große Wiese unter dem Dorfe an der Losse und ist mit dem Bannrecht über Niederkaufungen versehen, das die Einwohner des Ortes verpflichtete, ihr Getreide nur in dieser Mühle mahlen zu lassen. Der Mühle könne es, so heißt es weiter, „fast niemalen" an Wasser fehlen, da die Losse hier schon sehr stark sei.

Nach den Ausführungen von Wolfgang Zeihe, Pfarrer in Niederkaufungen, in seinem „Niederkaufunger Dorfbuch"18 ist diese Mühle wohl um das Jahr 1500 errichtet worden, weil in einem Salbuch 1519 bereits eine Mühle genannt wird und die Besitzer dieser Mühle in einem Schreiben an den Landgrafen 1706 daraufhinweisen, daß ihre Vorfahren die Mahlmühle vor über 200 Jahren erbaut hätten. Diese Mahlmühle, so in einem Schreiben 1719, hatte das alleinige Mahlrecht in Niederkaufungen wohl von Anfang an und habe es auch nach Kräften verteidigt. Als ein gewisser Henrich Möller eine Ölmühle in Niederkaufungen bauen wollte, mußte er sich eidlich verpflichten, niemals eine Mahlmühle daraus zu machen. Besonders ärgerlich wurde die Sache, als der Steuer-Sekretär Christian Kersten mit fürstlichen Genehmigungen von 1709 und 1712 eine „Walcke-Mühle" erbaut hatte, die er 1723, auch mit Genehmigung, in eine „Grützmühle" umänderte. Die Mahlmüller witterten hier eine drohende Gefahr für ihre Alleinherrschaft; denn weil bei einer solchen Grützmühle auch ein

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17 Hessische Ortsbeschreibungen 14 - Niederkaufungen 1782, bearb. von Winfried Wroz, Verlag Trautvetter & Fischer, Marburg 1984, S. 19/20

18 Wolfgang Zeihe: Das Niederkaufunger Dorfbuch, Gemeinde Niederkaufungen 1697 S. 11/12

 

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