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stand [bestand] die Lohmühle bis 1904. Der damalige Besitzer Imgrund legte die Mühle nieder und errichtete nach 1904 in dem noch heute bestehenden Gebäude einen Handwerksbetrieb, der im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört wurde.

Unterhalb des Dorfes Bettenhausen liegt an einem Mühlkanal der Losse der „Agathof, zwischen der Miramstraße und der Sandershäuser Straße. Der Name wird so erklärt, daß Landgraf Carl hier eine Schleifmaschine zur Verarbeitung von ,,Agat"-(Achat) Steinen und anderen Halbedelsteinen eingerichtet habe.

Nach den Ausführungen Knokes25 , der sich auf eine Geschichte des Grenzbegangs 1669 bezieht, gab es bei dem älteren Agathof zwei verschiedene Anlagen, die aber dicht beieinander lagen. Die beiden erwähnten Mühlen befanden sich auf zwei verschiedenen Seiten des Mühlenstroms. Der als Agathof bezeichnete ehemalige Fabrikbesitz der Firma Diemar & Heller mit Park und Fabrikgebäude ist wohl die landesherrliche Anlage, daneben befand sich aber auf der rechten Seite des Lossearms noch diese zweite Mühle, die erst im Jahre 1730 dazu erworben wurde; sie war im Jahre 1780 offenbar noch vorhanden. Der Schleifereibetrieb hat wohl nicht lange bestanden. Die Wasserkräfte wurden zunächst wieder für eine Mahlmühle genutzt, dazu diente wohl auch der Ankauf der zweiten Mühle 1730. 1762 wurde der „Agathof' durch die Franzosen zerstört, aber in den Jahren 1763-1765 wieder erbaut. 1765 erschien eine amtliche Bekanntmachung, daß der „Agathof wieder dem Mahlbetrieb dienen könne. Aber das dauerte nicht lange: bereits am 5. September 1774 wurde die Mühle stillgelegt, nachdem schon vorher Versuche mit einem Regiebetrieb und einer Brennerei unternommen worden waren.

Nach 1774 erhielt der Kaufmann Niggele, ein Schweizer aus dem Kanton Bern, das Privileg zur Anlage einer Kattun-, Leinen- und Zitzfabrik. Die Landesregierung unterstützte ihn großzügig, überließ ihm den „Agathof und die dabei befindliche kleine Mühle und übernahm die Kosten für alle Neuanlagen, besonders die der Wasserräder; sie stellte ihm sogar den großen Bleichplatz zur Verfügung und bewilligte ihm und seinen Leuten die Personalfreiheit und die Werbefreiheit. Trotz aller Bemühungen war Niggele mit seinem Werk kein Erfolg beschieden; es kam Anfang der 80er Jahre des 18. Jhs. zum Konkurs mit erheblichen Verlusten für den Staat.

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25 s. Knoke, S. 26

 

 

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