..

51

 

rem [ihrem] 1994 erstmals erschienenen Buch „Der Tracht treu geblieben" gewidmet hat, waren als Gäste zu der Veranstaltung in das Heimatmuseum gekommen: Katharine Battenfeld, Elisabeth Breßler und Justine Krafthöfer aus Rennertehausen sowie Maria Scholl aus Bottendorf. Präsentiert wurde vom Frankenberger Geschichtsverein auch erstmals wieder eine Birkenbringhäuser Tracht, in die Vorstandsmitglied Ruth Piro-Klein geschlüpft war.

 

Im Anschluß an den Lichtbildervortrag konnte das Publikum fast eine Stunde lang direkt Fragen an diese „Fachfrauen" stellen: Wie wurden solche wertvollen Stoffe früher gepflegt? Woraus bestand die Unterkleidung der Trachtenträgerinnen? Wie wurde ein Beiderwandrock gefertigt? Auch neu hergestellte Trachten, wie sie von Folklore-Gruppen etwa in Haubern oder Willersdorf getragen werden, konnte man während des Nachmittages im Heimatmuseum begutachten. Anders als bei den authentischen Trachten, so erläuterte Brunhilde Miehe, ließen diese Kleidungsstücke keine Rückschlüsse mehr zu auf Anlaß oder Situation, in denen sie getragen würden.

 

Die Veranstaltung des ZV Frankenberg war vermutlich eine der letzten Gelegenheiten im Ederbergland, mit authentischen Trachtenträgerinnen zusammenzutreffen. Auch die Rückbesinnung auf alte Kleidergepflogenheiten seitens der Veranstalter von Ortsjubiläen, Trachten- und Landfrauengruppen kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß die bäuerliche Tracht in der Alltagswelt in wenigen Jahren gänzlich verschwunden sein wird, so wurde in der Diskussion deutlich.

Karl-Hermann Völker

(ZV Frankenberg)   

 

 

 

..