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Letzte Spuren der Frankenberger Burg

 

(„Geschichte vor Ort")

 

Im Jahr 1798 schleiften hessische Soldaten und ihr Kommandant, Oberst Friedrich Konrad von und zu Todenwarth, die letzten Reste der Frankenberger Burganlage. Sie schufen dort einen Exerzierplatz für die ab 1799 in der Garnisonstadt Frankenberg untergebrachten hessischen Prinz Friedrich-Dragoner, pflanzten Bäume und legten einen Park für die Bürgerschaft an. Auf alten Kupferstichen kann man die bis ins 18. Jahrhundert bestehende Ruine der mittelalterlichen Burg immer noch sehen, die bereits 1376 von Frankenberger Bürgern in einer Nacht-und-Nebel-Aktion angezündet worden war, weil sie mit der Machtausübung des Burgherren Hermann von Treffurt zutiefst unzufrieden waren.

 

Für den ZV Frankenberg im Verein für hessische Geschichte und Landeskunde war das Verschwinden der Frankenberger Burg vor 200 Jahren Anlaß, im Rahmen seiner Reihe „Geschichte vor Ort" zu einer Exkursion auf den Burgberg einzuladen und dort nach letzten Geländespuren und Mauerresten zu suchen. Der aus Frankenberg stammende Historiker Hans Becker (Hünfeld), der sich viele Jahre intensiv mit der Geschichte der Befestigungsanlage auseinandergesetzt hat, führte die Teilnehmer zunächst über den Burgberg, bevor er in der Ratsschänke seinen Vortrag mit zahlreichen Bild- und Textdokumenten anschloß. Ausgangspunkt war der Todenwarth-Stein, den „die dankbaren Bewohner" der Ederstadt dem aus Schmalkalden stammenden Dragoner-Offizier setzten. Die Inschrift ist im Laufe der letzten Jahre stark verwittert und lautete ursprünglich:

 

Ostseite:

Dem Würdigen Herrn Oberst von Todenwarth

Commandeur des Hessischen Dragonerregiment

Prinz Friedrich Widmen dies Denkmal

Ihrer Verehrung und Dankbarkeit

Die Beamten und Bürgermeister und Rath

der Stadt Frankenberg 1798.

 

 

 

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