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Adel allerdings konnte sich von Dörnberg nicht stützen; denn der überwiegende Teil hatte sich in der „Königlichen Loge Hieronymus Napoleon zur Treue" zusammengeschlossen. Die unzufriedene Bevölkerung in den verschiedenen Gebieten Kurhessens dagegen sammelte sich um ihre selbstgewählten Führer - wie etwa in Homberg um den Friedensrichter Martin. Vermittler zwischen diesen Anführern und den Freunden des „Tugendbundes" war von Dörnberg. Die Fäden der kurhessischen Verschwörer liefen in dem Damenstift Wallenstein zu Homberg zusammen, zu dem von Dörnberg ungehindert Zugang hatte, da neben der Äbtissin Caroline von Baumbach, der Äbtissin von und zu Gilsa und der Dechantin Marianne vom und zum Stein, der Schwester des Freiherrn vom und zum Stein, auch von Dörnbergs älteste Schwester Marianne Amalie dort lebte. Trotz ständiger Überwachung gelang es, den Tag der Erhebung auf den 15. April 1809 festzulegen. Im Februar jedoch wurde von Dörnbergs Jägerbatallion, das den militärischen Rückhalt des kurhessischen Aufstandes bilden sollte, überraschend nach Spanien - dort hatte sich im Jahr zuvor das Volk gegen die Herrschaft von Napoleons Bruder Joseph erhoben - abkommandiert und von Dörnberg als Kommandeur der Gardejäger nach Kassel beordert. Obgleich von Dörnberg in der Versammlung der Freunde am 16. und 18. April für eine Verschiebung des Aufstandes eintrat, plante man dennoch den Aufstand für die Nacht vom 22. auf den 23. April, da in dieser Nacht Hauptmann von Borck, ein Mitverschwörer, die Schloßwache befehligte; man hoffte, so Jérôme kampflos gefangen nehmen zu können. Während einer Musterung der nach Sachsen abkommandierten Gardejäger in Kassel erfuhr von Dörnberg vom Versagen des Friedensrichters Marin in Frielendorf. Dieser hatte bereits am Abend des 21. April statt des 22. April die Sturmglocken in Homberg und in Wolfhagen läuten lassen, so daß die Bauern des Umlandes mit Dreschflegeln, Mistgabeln und „strackgemachten" Sensen bereits in Homberg zusammenströmten und die Regierung und Kassel von dem Aufstand erfuhr. Nach den Planungen des Aufstandes sollten sich alle Aufständischen ab Allendorf im Bärenschießen (heute: Stadtallendorf) in Marburg und anderen südlich gelegenen Zentren treffen, während die nördlich von Neustadt und südwestlich des Harzes nach Kassel marschieren sollten.

In der Literatur geht man gemäß dem Bericht des jérômetreuen Majors von Langenschwarz nur von einem Gefecht, dem an der „Knallhütte", aus;

 

 

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