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26,5 m lang, 10,5 m breit und mit einem Dach, das heute 8,65 m hoch aufragt und damit die beiden Geschosse 2 ', die es bedeckt, an Höhe übertrifft. Eine Inschrift über dem spitzbogigen Portal des Ostgiebels verrät das Jahr der Erbauung sowie den Namen des Baumeisters: in römischen Ziffern „MCCCCL" das Jahr 1450, in go tischen grossen Buchstaben „Hen rich Brant" als den Baumeister. Neben diesem Portal weist der Westgiebel ein weiteres Portal auf; an der Südseite, der Marktseite also, ermöglicht eine doppelläufige Aussentreppe aus Buntsandstein den Zugang zum „Obergeschoss".

 

Schönheit und Harmonie

So weit das, was jeder Laie mit einem Gang um das gesamte Fachwerkrathaus herum auf den ersten Blick w ahrnimmt und was gewisserma ssen als Fundamentum dienen kann, wenn er sich im Folgenden mit dem ursprünglichen Aussehen dieses Fachwerkrathauses vertraut machen möchte und damit notwendigerweise sich mit dessen 550jährigen Geschichte beschäftigen muss. „Die Konstruktion hat noch den Charakter des Quergebindebaues, bei dem die Gebinde vom Giebel aus gesehen locker hintereinander stehen und durch Schwertungen in der Längsrichtung miteinander versteift sind. Jedes der 17 Gebinde, die sich hier in Zierenberg ergeben, besteht aus den beiden einander gegenüberliegenden Erdgeschosspfosten2), die jeweils als Rahm tragen, auf dem die hier noch weit vorkragenden Deckenbalken ruhen. Diese Deckenbalken werden von unten durch profilierte Knaggen mit der Aussenwand verschlüsselt bzw. verklammert2), wodurch verhindert werden soll, dass die sich im Inneren durchbiegen und den Kontakt mit der Aussenwand verlieren. Die feste Verbindung zwischen Balkenlage und Aussenwand wird im Inneren verstärkt durch bis zu 1,50 m lange doppelte Kopfbänder - eine zweiseitige statische Sicherung in Querrichtung also, die jeden Pfosten und jeden zweiten Deckenbalken betrifft. Aber das Obergeschoss und das schwere Dach mit hohem Eigengewicht und dem anfallenden Winddruck brauchen einen stabilen, auch in Längsrichtung gesicherten Unterbau. Diesem Zwecke dienen im Untergeschoss die über zwei Gefache geführten Schwerter, die in ganzer Höhe des Untergeschosses über Pfosten und Riegel greifen, mit diesen verblattet sind und auch hier einen Dreiecksverband bilden. Die Pfosten des Obergeschosses entsprechen denen des Untergeschosses und auch die Verschlüsselung2) durch profilierte Knag- [Knaggen]

 

 

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