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BERICHTE

 

 

 

Fortbildungsveranstaltung

„Sagen als Quellen der Regionalgeschichte"

am 19./20. Mai 2000 im Kloster Germerode

 

Zu einer weiteren Fortbildungsveranstaltung hatte der Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde diesmal in das Kloster Germerode im Werra-Meißner-Kreis eingeladen. In dem um 1145 gegründeten und 1527 aufgehobenen Prämonstratenserinnenkloster ist vor einigen Jahren eine Tagungsstätte eingerichtet worden. Thema dieser Veranstaltung war „Sagen als Quellen der Regionalgeschichte". Der Ort am Fuße des Meißners war für die Tagung bewusst ausgewählt worden: schließlich ist der Meißner einer der Wohnsitze der „Frau Holle", jener volkstümlichen Sagengestalt, die von ihren mythischen Wurzeln bis zur neuzeitlichen Vermarktung in unzähligen Facetten sichtbar geblieben ist.

 

Der Tagungsleiter, Dr. Karl Kollmann, Vorsitzender des ZV Eschwege, konnte am Freitagnachmittag 38 Teilnehmer im „Meißnersaal", dem Tagungsraum im ehemaligen Verwalterhaus, begrüßen. Die Teilnehmer entstammten vorwiegend den Zweigvereinen Eschwege, Bad Hersfeld und Kassel. Den ersten Vortrag hielt Prof. Dr. Heinz Rölleke (Bergische Universität - Gesamthochschule Wuppertal) zum Thema „Frau Holle in den Märchen- und Sagensammlungen der Brüder Grimm". Ausgehend von den ältesten schriftlichen Sagenüberlieferungen zu „Frau Holle" aus dem 17. Jahrhundert (bei Praetorius 1663) ging der Referent auf die Rezeption und literarische Bearbeitung des Stoffes in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, vor allem durch die Brüder Grimm, ein. Dabei konnte er aufzeigen, dass das Grundmotiv des weltweit bekannten Märchens von „Goldmarie und Pechmarie" von auswärts in die

 

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