..

21

 

Auch fehlte es immer wieder an Geld, und so musste der Klosterkonvent um Almosen für die Errichtung seiner Gebäude bitten. Schon 1245 genehmigten die Söhne des Stifters aus Itter die Verlegung der Neugründung vor die Tore der damals noch jungen Stadt Frankenberg. Auf der Fläche eines wüst gewordenen ehemaligen Ortes „Hadebrandsdorf“ begannen um 1248 die Bauarbeiten für das heutige Kloster St. Georgenberg, und 1249 bezogen die ersten Zisterzienserinnen ihre neue Unterkunft.

 

Während anfangs religiöse Gründe für den Eintritt ins Kloster eine wichtige Rolle spielten, gewann das Nonnenkloster St. Georgenberg für das Frankenberger Land später immer mehr sozialpolitisch an Bedeutung: Hier wurden bevorzugt Töchter vornehmerer Bürger- und Adelsfamilien untergebracht, die eine gesellschaftlich anerkannte, alternative Lebensform zur Ehe wählten und ein besonderes Bildungsangebot in der klostereigenen Schule erhielten. Teilweise waren auch mehrere Frauen (Geschwister, Tanten) aus einer Familie gemeinsam bei den Zisterzienserinnen untergebracht. In den Verzeichnissen finden sich so prominente Namen wie Friling (Freiling), von Biedenfeld, von Buchenau, von Dernbach, von Schleier, von Meschede, von Treisbach oder von Hatzfeld. Auf die Konflikte mit den Ordensregeln, die für diese Frauen eine Gestaltung des Klosteralltags gemäß ihrer vornehmen Herkunft bedeutete, hat Dr. Christina Vanja, Leiterin des Archivs beim Landeswohlfahrtsverband Kassel, hingewiesen, dabei besonders die Besitz- und Sozialgeschichte und damit auch die Lebensläufe der Ordensschwestern in den Klöstern Caldern, Georgenberg und Hachborn in Hessen untersucht. Sie war es darum, die mit dem Einführungsvortrag die Reihe der Festveranstaltungen „750 Jahre Kloster St. Georgenberg" im Mai 1999 eröffnete. Dem Landkreis Waldeck-Frankenberg gelang es während der Sommermonate in enger Zusammenarbeit mit dem ZV Frankenberg, dem Verein Kreis-Heimatmuseum, dem Kulturring Frankenberg, der evangelischen Kirchengemeinde sowie dem katholischen Pfarramt Frankenberg eine Veranstaltungsreihe zu organisieren, die das in einem Seitenflügel und in der ehemaligen Klosterkapelle St. Mauritius untergebrachte Kreis-Heimatmuseum in den Blickpunkt vieler hundert Besucher rückte und auf großes öffentliches Interesse stieß.

 

Landrat Helmut Eichenlaub eröffnete die Jubiläums-Festwochen, es folgten Konzerte, Theaterabende, ein ökumenischer Gottesdienst und Vortragsveranstaltungen. Die Kunsthistorikerin Dr. Birgit Kümmel interpre- [interpretierte]

 

..