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Zu Friedrich / Fredrik I.

In seinem informativen Aufsatz über den hessischen Landgrafen und König von Schweden Friedrich I. (Mitteilungen 39, 2001, 18ff.) hat R. Bremer festgestellt (S. 23), dass sich „heute in der ehemaligen Landgrafschaft nur noch hier und da vereinzelte Erinnerungen“ an diesen Fürsten fänden. Ich habe im folgenden die mir nur aus dem Kreis Hersfeld-Rotenburg bekannt gewordenen Zeugnisse für die Tätigkeit des Landgrafen-Königs, der nach Auskunft des Großen Meyer von 1894 durch „seine Schwäche, seine Faulheit und Sittenlosigkeit ... (einer) ... der schlimmsten Königs Schwedens“ gewesen sei, einmal zusammengestellt.

 

1. An der kleinen evangelischen Kirche in Unterhaun (Gem. Hauneck) befindet sich über der Türe an der Nordseite folgende Inschrift:

 

 

HOC AEDIS DEO SACRUM, HOC AEDIS DEO SACRUM
FRID: l: REGIS SUEC: G: V: FRIDERICI l. REGIS SUECORUM GOTORUM VENEDORUM
LANDGRAV: HASS: GRATIA, LANDGRAVIUS HASSIAE GRATIA,
PURI CULTUS LABOR, PURI CULTUS LABOR,
E STIPE COLLATA STRUX: E STIPE COLLATA STRUXIT
M.D.CC.XXX.V.I. MDCCXXXVI

Übers.: Diesen gottgeweihten Bau hat / haben errichtet die Gunst Friedrichs I., des Königs der Schweden, G(oten), W(enden), Landgrafen von Hessen, die Liebe zum reinen Kult (also calvinistisch), die Arbeit der hiesigen Gemeinde, aus den gesammelten Spenden. 1736. Der Schlußstein des Türsturzes zeigt ein kunstreich verschlungenes mittelachsig gespiegeltes Monogramm, das angeblich (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Landkreis Hersfeld-Rotenburg l, 265) die Buchstaben FR enthält. Ein Vergleich mit den anderen Monogrammen (s.u.), die immer deutlich die Buchstaben FR erkennen lassen, scheint dieses mehr Buchstaben zu enthalten. Ich vermute FRSGV, d.h. die Initialen der 2. Zeile der Inschrift.

 

2. In der Nähe von Unterstoppel (Gem. Hauneck) befindet sich das Natur- und Kulturdenkmal der „Langen Steine“. Auf dem einen dieser gewaltigen Blöcke hat sich auch der schwedische König verewigt. In einem von einer Krone überwölbten Wappen findet sich neben dem hessischen Löwen FR eingeschrieben, darunter die Jahreszahl 1738. (Vgl. darüber die ausgezeichnete Arbeit von T. Classen, in: Mein Heimatland Bd. 29, 1982, Nr. 14 und Nr. 17).

 

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