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aussprechen, was viele Homberger Bürger empfanden: „Die Brunnengrabung war die bisher größte Herausforderung für die Burgberggemeinde, und wir sind stolz und glücklich, unser großes Ziel erreicht zu haben.“ Am Tag des Denkmals, am 9. September 2001, präsentierte sich der Burgbergverein mit stündlichen Führungen, mit Bildern und Aufzeichnungen zur Brunnengrabung und einem Video von einer Brunnenschachteinfahrt. Nach 18.00 Uhr gab es dann ein verdientes Fest für die tatkräftigen Helfer und die finanziellen Förderer.

Ziegelstücke, Bruchstücke aus Tongefäßen, eine Münze, Schlüssel und Schmuckbeschläge wurden gefunden. Die letzten fünf Grabungsmeter waren besonders ergiebig. Dort fanden sich eine Ofenplatte mit christlichen Motiven, eine Platte mit einem Doppelwappen, Kanonenkugeln von unterschiedlicher Größe und Knochen, deren Herkunft, ob von Mensch oder Tier, noch weiter bestimmt werden muss. Die Sicherung und Konservierung der Fundgegenstände ist jetzt die wichtigste Aufgabe. Überaus glücklich sind alle an den Ausgrabungen Beteiligten und die Beobachterschar über die Tatsache, dass keinem Helfer und vor allem nicht dem Grabungsleiter, Dr. Nier-Glück, irgend ein Unglück passierte. In einer Beschreibung der Arbeitsbedingungen im Brunnenschacht werden die lauernden Gefahren genannt: Sie waren gekennzeichnet durch „... Tropfen von der durch die Erdmassen verschobenen Sandsteinmauer, die während der Ausräumungsarbeiten einzustürzen drohte und die Dr. Nier-Glück immer wieder ausmauern musste, um eine gewisse Stabilität zu gewährleisten und die stets mehr oder weniger gegebene Lebensgefahr so weit als möglich abzuwenden.“ Dr. Nier-Glück hat die Ausgrabung unter fast unmenschlichen Bedingungen und mutterseelenallein tief unten im Schacht vollbracht. Eine großartige Leistung!

Mit dem freigelegten Brunnen ist Homberg um eine Attraktion reicher geworden. Bürgermeister Helmut Blau plant bereits „... eine Abdeckung sowie Beleuchtung des Brunnens, um den Besuchern auf dem Burgberg einen Blick in die Tiefe gewähren zu können.“

Es lohnt sich also noch mehr, die „Hauptstadt“ des Schwalm-Eder-Kreises zu besuchen. Die Fachwerkstadt mit der Reformationskirche ist Vielen bekannt. Der Schlossberg mit der Hohenburg und ihrem dritttiefsten Brunnen in Deutschland mit einer Tiefe von 150 Metern fordern zur Erkundung auf.

H. Götte

ZV Homberg

 

 

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