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ZV Hessisch-Lichtenau
Nachruf Dr. med. Ernst Froelich
Wie gerne hätte er noch seinen Wunsch erfüllt gesehen, seinen 90. Geburtstag im Kreise vieler Freunde auf dem Hohen Meißner zu begehen! Aber es war ihm nicht vergönnt.
Am 22. Dezember 2001 erlag Dr. Ernst Froelich kurz nach seinem 89. Geburtstag einer schweren Krankheit.
Mit ihm verstarb eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die sich in der Region Hessisch Lichtenau und darüber hinaus einen Namen gemacht hat. Zusammen mit seiner Frau, einer Ärztin, gründete er 1946 das Krankenhaus Fürstenhagen, das er als Chefarzt jahrzehntelang leitete und zum Inbegriff ärztlicher Fürsorge am Ort machte - heute Stiftung innerhalb der Diakonie LICHTENAU, deren Kuratorium ihn zum Ehrenmitglied ernannte. Lange Zeit war Dr. Froelich verantwortlich auf kommunaler Ebene tätig, ausgezeichnet mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen und dem Bundesverdienstkreuz; eine besondere Ehrung erfuhr er durch die Stadt Hessisch Lichtenau, die ihn zu ihrem Ehrenbürger machte.
Seine Liebe, den Menschen zugewandt, gehörte vor allem der heimatkundlichen Geschichte und der Wahrung des historischen Erbes. 1963 trat er als Gründungsmitglied dem ZV Hessisch Lichtenau bei und gründete 1966 den Burgverein Reichenbach, als der alte Burgfried, ein Wahrzeichen für unsere Gegend, zu verfallen drohte. 25 Jahre lang war er Vorsitzender, zuletzt Ehrenvorsitzender, des Burgvereins, dem er durch den Ankauf des „Sippelschen Hofes" in Reichenbach eine Heimstatt und damit die Grundlagen für den Ausbau eines heimatkundlichen Museum verschaffte. Seine besondere Sorge galt dem Burgfried, der dank seiner Initiativen mehrfach restauriert wurde.
Tatkräftig unterstützte er die Ausgrabungen an der ehemaligen Klosterkirche Reichenbach in den Jahren 1973 - 1975 und setzte sich mit Erfolg für die sichtbare Erhaltung der Ausgrabungsstätte ein.
Der ZV Hessisch Lichtenau verliert mit Dr. Ernst Froelich nicht nur einen heimatkundlichen Forscher von Rang - 1989 erhielt er die silberne Ehrennadel des VHG -, sondern auch einen stets hilfreichen und liebenswerten Menschen, der uns unvergessen bleibt.
Georg Koch